Aufgrund der hohen Kosten für Gas und Strom wollen viele Anleger in Deutschland und Österreich künftig zusätzliches Geld als Puffer für den Fall weiter steigender Energiepreise zurücklegen. Auf das Anlageverhalten und die Investmentkultur in den beiden Ländern wird diese Vorsicht aber keine Auswirkungen haben. Hier lässt sich für 2023 Stabilität erkennen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Untersuchung, für die J.P. Morgan Asset Management im Oktober 1.600 Deutsche und Österreicher ab 20 Jahren zu ihrem Spar- und Anlageverhalten angesichts steigender Zinsen sowie hoher Inflation befragt hat.

Nachdem viele Menschen in Deutschland und Österreich ihre während der Pandemie aufgestauten Ersparnisse für Kapitalmarktinvestments genutzt hatten, sei das Jahr 2022 mit deutlichen Korrekturen eine erste Probe für die Investmentkultur gewesen, heißt es in der Studie. Die Befragung zeigt jedoch, dass der Einfluss der Marktschwankungen auf das Anlageverhalten recht gering war. 

Keine Angst vor Schwankungen
Lediglich sieben Prozent der Umfrageteilnehmer wollen aufgrund von schwankenden Kursen nicht mehr investieren. Demgegenüber bleiben 55 Prozent der Befragten dabei. Allerdings gaben auch 45 Prozent an, gar kein Geld am Kapitalmarkt anzulegen. Werden nur die investierten Befragten betrachtet, so zeigen sich rund zwei Drittel von Marktschwankungen unbeeindruckt.

"Es ist sehr erfreulich, dass die Investmentkultur in Deutschland und Österreich auch nach solch einem schwierigen Jahr an den Kapitalmärkten noch so stabil ist", betont Matthias Schulz, Managing Director bei J.P. Morgan AM. Auch für die Märkte selbst sei das eine gute Nachricht, weil weniger Emotionalität im Spiel sei, was wiederum die Kurse stark beeinflussen könne.

Prinzipien der Geldanlage verinnerlicht
Eine abwartende Haltung bei weiteren Investments und ein kühler Kopf angesichts der Marktschwankungen sprechen laut Schulz dafür, dass immer mehr Menschen wichtige Prinzipien der Geldanlage verinnerlicht haben. "Wichtig ist dabei vor allem, die Investments nicht überstürzt aufzulösen, wie es in vorangegangenen Krisen noch bei vielen Anlegerinnen und Anlegern der Fall war", so Schulz. Dafür gebe es erfreulicherweise aber wenig Anzeichen. (am)