Studie: Wealth Manager setzen verstärkt auf Private Assets
Um die Depots ihrer Kunden wetterfest zu machen, investieren die im Wealth Management tätigen Unternehmen zunehmend in Privatmarktanlagen. Das zeigt eine Umfrage von Natixis unter Hunderten Investmentexperten.
48 Prozent der Privatbanken, unabhängigen Vermögensverwalter, Family Offices und Finanzberater denken vermehrt darüber nach, Privatmarktanlagen in ihr Beratungsangebot einzubeziehen – gemeint sind insbesondere Investments in Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und Immobilien. Zu diesem Ergebnis kommt der "Wealth Industry Survey 2025", für den Natixis Investment Managers 520 Investmentexperten bei führenden Vermögensverwaltern in 20 Ländern befragen ließ.
Die höheren Renditen, die Privatmarktanlagen in der Regel bieten, nennen 33 Prozent der Befragten als Grund, solche Assets in die Depots ihrer Kunden aufzunehmen. 24 Prozent geben an, dass die Anlageklassen das Risikomanagement verbessern, 17 Prozent finden die steuerlichen Vorteile besonders positiv.
Private Assets und ihre Hürden
Aber: Obwohl bei den vermögenden Kunden das Interesse an Private Assets steigt, ist es nicht immer einfach, dieses auch zu bedienen, wie der Report zeigt. So finden es etwa 42 Prozent der Befragten nicht leicht, ihren Kunden die Besonderheiten der nicht oder nur zum Teil liquiden Privatmarktanlagen zu erläutern. 20 Prozent sehen es als Problem, dass Anleger bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen, um überhaupt in bestimmte Private Assets investieren zu dürfen. Weitere 20 Prozent der Umfrageteilnehmer weisen darauf hin, dass die Komplexität solcher Anlageklassen erst einmal eine spezielle Schulung der Berater erforderlich macht.
Zwar sind dies noch nicht alle Schwierigkeiten, mit denen sich Wealth Manager konfrontiert sehen, wenn sie Private Assets in die Depots ihrer Kunden aufnehmen möchten. Dennoch erklären 62 Prozent der von Natxis befragten Vermögensexperten, dass gerade die Zunahme semi-liquider Produkte die Sache einfacher mache. So planen zum Beispiel 35 Prozent der Wealth-Management-Firmen mit Sitz in der Europäischen Union, European Long-Term Investment Funds (ELTIFs), die nach der überarbeiteten Verordnung aufgelegt worden sind, in ihre Angebotspalette aufzunehmen.
KI als Wachstumsmotor
Befragt zum Thema Künstliche Intelligenz (KI), erklären 79 Prozent der Wealth-Manager, diese habe das Potenzial, das Gewinnwachstum in den kommenden zehn Jahren anzukurbeln. Insgesamt geben etwas mehr als drei Viertel (77 Prozent) an, KI werde ihnen dabei helfen, ihre Dienstleistungen zu erweitern, besser zu personalisieren und auf die Wünsche der nächsten Kundengeneration auszurichten. 69 Prozent zeigen sich davon überzeugt, dass KI-Modelle ihren Investmentprozess verbessern werden, da diese dazu beitragen, Chancen zu erkennen. Weitere 62 Prozent glauben, dass sich Künstliche Intelligenz zu einem unverzichtbaren Instrument zur Bewertung von Marktrisiken entwickeln wird. (am)