Die erste Hälfte des Jahres 2024 war ein schwieriges Marktumfeld für aktive Manager an den europäischen Aktienmärkten. Das zeigt die SPIVA Scorecard, welche die relative Performance aktiver Manager gegenüber ihrer jeweiligen Benchmark misst.  

Anleihenfonds sind erfolgreicher als Aktienfonds
Laut S&P Dow Jones Indices entwickelten sich 82,3 Prozent der Aktienfonds in Europa und 72,7 Prozent der Aktienfonds in der Eurozone schlechter als die Indizes S&P Europe 350 respektive S&P Eurozone BMI. Die Manager von deutschen Aktienfonds hatten es besonders schwer: 87,8 Prozent konnten die Gesamtrendite des S&P Germany BMI von 7,9 Prozent nicht übertreffen.

Dagegen konnten die aktiven Anleihemanager in Europa den allgemein günstigen Rückenwind durch die Faktoren Kredit, Liquidität und Laufzeit gut nutzen. In allen drei auf Euro denominierten Anleihekategorien erzielten die Manager mehrheitlich eine Outperformance – bei Staatsanleihen lagen 65,5 Prozent vor dem Index, bei Unternehmensanleihen 64,8 Prozent und bei Hochzinsanleihen 73,1 Prozent.

Schwergewichte führen den Markt an
Zur Erklärung für das schwache Abschneiden der Aktienfonds verweist S&P darauf, dass der Trend der Dominanz von Mega-Caps auch in Europa zu beobachten ist. Die Outperformance der allergrößten Namen führte zu einer stärkeren Konzentration in den meisten wichtigen Märkten, insbesondere in Deutschland. Selbst im dritten Quartal erzielten 67,3 Prozent der Werte im S&P Germany BMI eine Underperformance, in der ersten Jahreshälfte waren es sogar 69,1 Prozent. Das Umfeld für deutsche "Stockpicker" bleibt damit vorerst schwierig. (jh)