Studie: Family Offices planen massive Anpassungen der Asset-Allokation
Der "UBS Global Family Office Report 2023" zeigt, dass die befragten Family Offices die seit Jahren größten Anpassungen in der strategischen Vermögensallokation planen. Davon profitieren einige Anlagesegmente überproportional.
"Der diesjährige Bericht kommt zu einem besonderen Zeitpunkt. Es ist das Ende der Ära niedriger oder negativer Nominalzinsen und reichlich vorhandener Liquidität, die sich an die globale Finanzkrise anschloss. In diesem Umfeld zeigen unsere Ergebnisse, dass Family Offices wichtige Veränderungen anstoßen, um sich für Wachstum und Erfolg auszurichten", erläutert George Athanasopoulos, Head Global Family and Institutional Wealth und Co-Head Global Markets bei UBS.
Für die Studie "UBS Global Family Office Report 2023" wurden 230 Family Offices aus aller Welt mit einem durchschnittlichen Gesamtnettovermögen von 2,2 Milliarden US-Dollar befragt. Der Bericht deckt ein Gesamtvermögen von 495,8 Milliarden Dollar ab.
Die wichtigsten Eckpunkte der Studie lauten:
- Qualitativ hochwertige Anleihen erleben eine Renaissance. Jedes dritte Family Office (37 %) plant in den nächsten fünf Jahren eine Aufstockung in Industrieanleihen.
- Eine klare Präferenz gibt es für kurze Laufzeiten: Nur zehn Prozent aller Familien halten Anleihen mit langer Laufzeit derzeit für ein sinnvolles Mittel zur Diversifikation.
- Das Vertrauen in Private Equity ist ungebrochen. Der Fokus liegt aber zunehmend auf einer breiteren Diversifikation im gesamten Spektrum alternativer Anlagen.
- Dies treibt Aufstockungen in Private Debt, Infrastruktur und – nach kurzzeitigem Rückgang 2023 – Immobilien. Ein Drittel der Family Offices plant derzeit, den Immobilienbestand über fünf Jahre hinweg aufzustocken, besonders auch hier in Europa.
- Regionale Investitionspräferenzen verschieben sich: Mehr als ein Viertel (26 %) plant, die Gewichtung in Westeuropa zu erhöhen. Über 34 Prozent möchte Schwellenländeraktien erhöhen und die Bestände regional, über China hinaus, ausweiten. Mehr als die Hälfte der Vermögen wird derzeit in Nordamerika gehalten.
- Family Offices setzen stärker auf aktive Strategien: 35 Prozent ziehen die Auswahl von Managern und ein aktives Management als Mittel zur Portfoliodiversifizierung vor.
- Geopolitik löst Inflation als Hauptsorge in Europa und Asien ab – in den USA führt Rezession das Sorgenranking an.
"Während die aktuellen marktbezogenen und geopolitischen Trends zu einer Verlagerung hin zu liquiden, kurzfristig festverzinslichen Wertpapieren geführt haben, sind 66 Prozent der Family Offices noch immer überzeugt, dass Illiquidität langfristig die Renditen steigert. Sie planen entsprechend, ihre Bestände an alternativen Anlagen wie Hedgefonds, Private-Equity-Fonds und Private Debt weiter zu erhöhen, um ihre Allokationen an den Privatmärkten breiter zu diversifizieren", sagt Athanasopoulos.
Die regionalen Ergebnisse, die einige Überraschungen bergen, können Sie der Bildergalerie oben entnehmen. (aa)