Staatsschulden: So hoch stehen Sie in der Kreide
Österreich muss sparen, um den Staatsschuldenberg abzubauen. Eine Grafik zeigt, wie hoch jeder einzelne im Durchschnitt verschuldet ist. Am größten ist der Schuldenberg der Kärntner.
Am Dienstag (13.5.) hält der neue Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) seine erste Budgetrede. Dass er dabei umfassende Einsparungen verkünden wird, steht fest: Rund 6,4 Milliarden Euro werden es im Jahr 2025 sein, kommendes Jahr müssen weitere 8,7 Milliarden Euro eingespart werden.
Heuer wird ein Defizit von 4,5 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) erwartet, was deutlich die Maastricht-Kriterien von drei Prozent übertrifft. Ein EU-Defizitverfahren ist wahrscheinlich.
Kommunen müssen sparen
Überstrapaziert wurden in den vergangenen Jahren auch die Kassen der Länder und Gemeinden. Sie leiden unter steigenden Sozialausgaben und Gehältern, während ihnen wegen der schlechten Konjunktur und den vielen Firmenpleiten Steuereinnahmen entgehen.
In den Kommunen herrscht hoher Spardruck. "Ö1" berichtete am Montag (12.5.) über Gemeinden, die Mitarbeiter und kommunale Leistungen reduzieren sowie die Gebühren anheben. Die nächsten Finanzausgleichsverhandlungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden finden 2028 statt. Bei einem Defizitverfahren wird die EU auch schauen, wie hier die Sparbemühungen vorangehen.
Vor der Corona-Krise lag die Staatsverschuldung in Österreich noch bei etwas über 30.000 Euro pro Kopf, wie die Grafik der wirtschaftsliberalen Lobbyvereinigung Agenda Austria zeigt. Heute sind es über 40.000 Euro. Ein großer Teil davon ist durch die Inflation begründet, die besonders 2022 (8,6 Prozent) und 2023 (7,8 Prozent) hoch war. (eml)