Schlau-finanziert muss Insolvenz anmelden
Mit schlau-finanziert startete 2017 eine neue Finanzierungsplattform in Österreich. Nun musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie die negative Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes mit Beginn 2022 werden als Insolvenzursachen genannt.
Mit der Finanzierungsplattform schlau-finanziert wollten die beiden Geschäftsführer Reinhard Rosenstatter und Josef Bauer 2017 in ganz Österreich durchstarten. Mit unterschiedlichen Partnerschaftsvarianten sprach das Unternehmen Finanzierungsvermittler, Versicherungs- und Immobilienmakler an. Über die Jahre konnten so in ganz Österreich zehn Standorte aufgebaut werden. Nach fünf Jahren musste das Unternehmen nun allerdings Insolvenz anmelden. Betroffen sind laut dem Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) rund 130 Gläubiger und elf Dienstnehmer. Den Passiva von rund 3,2 Millionen Euro stehen Aktiva von 400.000 Euro gegenüber.
Als Insolvenzursache wird angegeben, dass nach der kostenintensiven Expansion an unterschiedlichen Standorten ein pandemiebedingter Umsatzrückgang folgte. Die Änderung des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes mit Beginn 2022, und damit einhergehend die ansteigende Inflation, wirkte sich – so die Schuldnerin – unmittelbar auf ihren Geschäftsbetrieb aus. Sie musste in Folge ihre Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung eingestehen. Ob die Insolvenz auch auf die strengeren Vergaberichtlinien bei Wohnbaufinanzierungen zurückzuführen ist, darüber kann man nur spekulieren. Die Unternehmensgründer sind bisher nicht für eine Stellungnahme erreichbar gewesen.
Ab sofort können Gläubigerforderungen bis zum 30. Jänner 2023 (gerichtliche Anmeldefrist) über den KSV1870 angemeldet werden (Mail: ins.salzburg@ksv.at). Zum Masseverwalter wurde Rechtsanwalt Günther Auer in 5110 Oberndorf, Salzburgerstraße 77, bestellt. Die erste Gläubigerversammlung, Berichts- und Prüfungstagsatzung wurden auf den 13. Februar 2023, 9.00 Uhr, anberaumt. (gp)