Um 8,7 Prozent ist das Finanzvermögen der Haushalte weltweit im Jahr 2024 gestiegen, so kräftig wie selten zuvor. Das geht aus dem neuen "Global Wealth Report" der Allianz hervor. Dieser Zuwachs toppt das bereits starke 2023er-Jahr (plus acht Prozent). Insgesamt sitzen die Privathaushalte auf Finanzanlagen von 269 Billionen Euro – mehr als je zuvor.

Quelle: Allianz Global Wealth Report

Jedoch zeigt der Report ein paar kleine "Abers". Ein Punkt: Setzt man das Finanzvermögen ins Verhältnis zur Wirtschaftsleistung, liegt es mit 283 Prozent nur auf dem Niveau von 2017. Schuld ist die hohe Inflation in den vergangenen Jahren, die zahlenmäßig das Wirtschaftswachstum aufgeblasen hat.

"USA hat das Sagen"
Eine weitere Auffälligkeit ergibt sich in der Regionen-Betrachtung. Bekanntlich ist der enorme Reichtum global höchst ungleich verteilt. Vor allem die US-Haushalte werden immer reicher. Die Hälfte aller privaten Finanzvermögen gehört Privatpersonen in Nordamerika.

Trotz des rasanten Anstieg Chinas hat sich daran in den vergangenen 20 Jahren kaum etwas verändert: Amerikanische Haushalte wachsen beim Finanzvermögen in der Regel mit dem globalen Schnitt mit. "Wenn es um finanzielles Vermögen geht, hat die USA weiterhin das Sagen", schreiben die Studienautorinnen.

China gewinnt auf Kosten von Europa und Japan
15 Prozent des Finanzvermögens gehören chinesischen Haushalten, das ist eine Verfünffachung im Vergleich zu 2004. Der Aufstieg Chinas hat auf Kosten Westeuropas und Japans stattgefunden. Diese Regionen haben in den letzten zwei Jahrzehnten signifikante Marktanteile verloren: Europa um 9,1 Prozentpunkte und Japan um 5,8 Prozentpunkte; der Anteil Japans hat sich mehr als halbiert.

Quelle: Allianz Global Wealth Report

Entscheidend für das Vermögenswachstum ist laut der Studie der Besitz von Wertpapieren, insbesondere von Aktien. Diese hatten in den vergangenen Jahren mit jeweils rund zwölf Prozent Plus sehr gute Renditen abgeworfen. Nordamerikanische Anleger sind zu fast 60 Prozent in Wertpapieren veranlagt, westeuropäische Anleger nur zu rund 35 Prozent. (eml)