Morningstar: Rentenfonds mit dritthöchsten Zuflüssen aller Zeiten
Rentenfonds verzeichneten im ersten Halbjahr massive Zuflüsse, zeigt eine Auswertung des Analysehauses Morningstar zum Nettomittelaufkommen. Bei Aktien setzt sich der Trend zu passiv fort.
Europäische Publikumsfonds verzeichneten im Juni insgesamt hohe Nettomittelzuflüsse, zeigt ein Bericht des Analysehauses Morningstar. Doch davon profitierten die verschiedenen Anlageklassen in unterschiedlichem Maß.
In der Analyse unterscheidet Morningstar langfristig orientierte Publikumsfonds in allen Anlageklassen von den kurzfristigen Geldmarktfonds. Dabei zeigt sich: Die in Europa domizilierten langfristigen Publikumsfonds verzeichneten im Juni Nettomittelzuflüsse von 24,5 Milliarden Euro. In der gesamten ersten Jahreshälfte addierte sich das Nettomittelaufkommen auf 146,8 Milliarden Euro. "Im Juni zeigten Anleger weiterhin eine positive Stimmung, die wahrscheinlich durch die Hoffnung auf eine Zinssenkung und positive Wirtschaftswachstumsdaten angetrieben wurde", so Morningstar-Analyst Valerio Baselli.
Bei Aktienfonds wandert Geld in passive Strategien
Aktienfonds sammelten im Juni 12,3 Milliarden Euro an Neugeldern ein und erzielten damit das drittbeste Monatsergebnis in Bezug auf Mittelzuflüsse seit Januar 2022. Dabei konnten passive Aktienstrategien ihren Anteil weiter ausbauen: Sie verzeichneten 18,5 Milliarden Euro an Nettomittelzuflüssen, während aktive Aktienfonds 6,2 Milliarden Euro verloren. Damit setzt sich bei Aktienfonds ein klarer Trend zu passiv fort.
Rentenfonds mit kräftigen Zuflüssen
Besonders hohe Zuflüsse verzeichneten Rentenfonds: Sie erreichten im Juni 18,5 Milliarden Euro an Neugeldzuflüssen, davon entfielen 14,4 Milliarden Euro auf aktive und 4,1 Milliarden Euro auf passive Strategien. Mit 165,8 Milliarden Euro, die zwischen Januar und Juni eingesammelt wurden, verzeichneten festverzinsliche Strategien laut Morningstar das drittbeste Halbjahr aller Zeiten in Bezug auf Zuflüsse – den historischen Spitzenplatz nimmt das erste Halbjahr 2017 ein, gefolgt vom zweiten Halbjahr 2019.
Mischfonds und alternative Strategien rutschten dagegen im Anlegerinteresse weiter ab und mussten im Juni Nettoabflüsse von 5,6 Milliarden Euro respektive 108 Millionen Euro hinnehmen. Alternative Fonds verzeichneten seit Juni 2022 sogar jeden Monat Nettoabflüsse. Eine Trendwende gelang Rohstofffonds, die im vergangenen Monat Neugelder einsammeln konnten.
Kurzfristig orientierte Geldfonds profitierten von den hohen Geldmarktzinsen und verzeichneten mit 28,8 Milliarden Euro hohe Mittelzuflüsse und erreichen damit seit Jahresanfang 69,6 Milliarden Euro Netto-Mittelaufkommen. (jh)