175.203 gemeinnützige Stiftungen in Europa schütten im Jahr 76 Milliarden Euro an soziale, kulturelle, bildungsfördernde oder ökologische Projekte aus. Das hat der europäische Stiftungsdachverband Philea in der Studie "The Fabric of Giving 2025" erhoben. Insgesamt liegt in diesen Stiftungen ein Vermögen von 519 Milliarden Euro.

Es zeige sich der hohe Beitrag, den Stiftungen zum Gemeinwohl leisten, schreibt Günther Lutschinger, Vorstand des österreichischen Verbandes für gemeinnütziges Stiften. Philanthropisches Engagement sei eine unverzichtbare Stütze für Staat und Gesellschaft.

Österreich holt auf
Österreich galt vor zehn Jahren als relativ unbedeutend bei den gemeinnützigen Stiftungen. Jedoch kam durch zwei Gesetzesreformen in den Jahren 2015 und 2023 Dynamik in den Sektor. Mittlerweile gibt es laut Lutschinger fast tausend gemeinnützige Stiftungen und Fonds in Österreich. Sie schütten jährlich 120 Millionen Euro an Gemeinwohl-Projekte aus. Das seien über elf Prozent des gesamten Spendenaufkommens in Österreich pro Jahr.

Die Studie stellt nach Eigenangaben momentan die umfassendste Erhebung zu dem Bereich in Europa dar. Jedoch sind die Daten nicht als exakte Angaben zu verstehen, sondern als Richtschnur für die Dimension des Sektors. Eingeflossen sind Untersuchungen aus 34 Ländern. Was genau eine gemeinnützige Stiftung ist, wird in allen Rechtsräumen unterschiedlich definiert. 

Eine Stiftungsrechtstagung am 6. Mai in Wien widmet sich dem Standortthema und Fragen der Verbesserung. Geladen sind Berater, Stiftungsbehörden und Stiftungsvorstände. (eml)