Mehr Gesicht für den Euro – so sieht das Papiergeld künftig aus
Bisher sind die Euro-Banknoten architekturlastig und nüchtern gestaltet. Nun steht ein kompletter Optikwandel an. Flüsse, Vögel und Köpfe aus der Kultur sollen für ein lebhafteres Antlitz sorgen. Hier ein Überblick, wer und was konkret auf den neuen Scheinen zu sehen ist.
Designer aus der Eurozone können sich bis zum 18. August für die Gestaltung neuer Euro-Geldnoten bewerben. Die bisher dritte Serie seit der Euro-Einführung wird den zwei Themenfeldern "Europäische Kultur" und "Flüsse und Vögel" gewidmet. Die Neuerungen liefern mehrere Hinweise auf ein vertieftes Europa-Verständnis.
Erstmals sollen auf Euro-Papiergeldscheinen die Köpfe bedeutender Europäerinnen und Europäer abgebildet werden (was bisher nur auf den Münzen der Fall war). Zudem werden Flussabschnitte und Vogelarten zu sehen sein. Ein Sinnbild für die Bedeutung von Natur- und Umweltschutz in Europa und für die Widerstandskraft und Vielfalt der natürlichen Ökosysteme am Kontinent, wie es bei der EZB heißt.
Institutionen statt Brücken
Ein Novum ist bei der dritten Serie auch das auf der Rückseite erstmals präsentierte Selbstbewusstsein der europäischen Institutionen: Momentan sind an dieser Stelle ausschließlich Brückenmotive zu sehen. Sie werden bei einem Teil der Banknoten ersetzt durch europäische Einrichtungen: von Parlament und Kommission über Zentralbank bis Rechnungshof (siehe Tabellen unten).
Seit die ersten Euro-Banknoten im Jahr 2002 in Umlauf kamen, werden sie beidseitig geziert von fiktiven Bauten unter dem Motto "Zeitalter und Stile". Mit dem Verzicht auf konkrete Objekte sollte eine Hervorhebung oder Benachteiligung einzelner Währungsraummitglieder vermieden werden. Die zweite Serie aus dem Jahr 2013 brachte da keine Änderung, sondern nur eine optische Überarbeitung.
Die neue Themenauswahl Kultur und Natur ist das Resultat einer Befragung der Bevölkerung und von Fach-Feedbacks. Über das tatsächliche Design wird voraussichtlich 2026 entschieden. In den Händen halten wird man die neuen Banknoten "erst einige Jahre später". (eml)
So sehen die konkreten Motivvorgaben für die dritte Euro-Serie aus

Quelle: EZB















