Anlegerinnen setzen andere Prioritäten als Anleger. Was sie gar nicht wollen, ist, einfach ein Produkt vor die Nase gesetzt zu bekommen, sagt Katja Miko, Wealth Managerin bei der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung.

Frauen wünschen sich mehr Transparenz als Männer. "Sie wollen wissen und verstehen, was mit ihrem Geld passiert", sagt Miko. Anlegerinnen schreckt eher die Intransparenz des Finanzmarktes ab als die Risiken der Geldanlage selbst. "Die Anlagen müssen daher uneingeschränkt transparent sein", fordert die Vermögensexpertin. "Zu oft wurden Frauen in der Vergangenheit mit unpassenden Lösungen konfrontiert, die nicht zu ihrer Lebenslage passten."

Frauen informieren sich länger und intensiver als Männer über ihre Geldanlage. In der Folge sind sie entgegen dem Klischee durchaus bereit, in vernünftigem Maße Risiken einzugehen. "Sie verstehen, dass Kapitalaufbau heutzutage nur mit etwas Risiko geht", sagt Miko. Im Gegensatz zu Männern jagen Frauen allerdings seltener kurzfristigen Chancen hinterher, sondern investieren beständiger. Diese Eigenschaften können im aktuellen Marktumfeld sehr wertvoll sein, sagt die Wealth Managerin.

Beziehungspflege zahlt sich aus
Vermögensmanager sollten bereit und in der Lage sein, ihre Investment-Empfehlungen den individuellen Lebensumständen von Anlegerinnen anzupassen. Für viele Frauen ist etwa das Thema Altersvorsorge wichtig. Darüber hinaus sollten Berater komplizierte Sachverhalte verständlich erklären, statt nur auf den Produktverkauf hin zu arbeiten. Die Mühe kann sich lohnen: Haben sich Vermögensexperten erst einmal das Vertrauen ihrer Kundinnen erarbeitet, ist die Chance groß, dass die Beziehung eine langfristige ist. (fp)