Infina: Fixzinsbindung bleibt das Mittel der Wahl
Die Kreditspezialisten von Infina rechnen im Jahr 2025 mit vier EZB-Leitzinssenkungen. Trotzdem erscheinen für die Experten Kredite mit Fixzinssatz im aktuellen Umfeld attraktiver.
Die Absicherung durch langfristige Fixzinsbindungen für Neukredite ist laut den Kreditexperten von Infina weiterhin attraktiv. Auch wenn die Markterwartung bis Ende 2025 zutrifft und der Drei-Monats-Euribor in Richtung zwei Prozent sinkt, wäre ein variabler Kreditzins nicht wesentlich vorteilhafter als ein längerfristiger Fixzinssatz. Dies auch vor dem Hintergrund, dass aktuell die langfristige Erwartung für den Drei-Monats-Euribor-Forward nicht geringer als zwei Prozent ist. Da der Fixzinssatz in Österreich eine langfristige, kostenfreie Zinsabsicherung mit günstiger Optimierungsmöglichkeit bietet, ist dieser im aktuellen Umfeld dem variablen Zins weiterhin deutlich überlegen.
"In den letzten Monaten hat sich die Inflation in Europa und Österreich auf einem moderaten Niveau stabilisiert. Ob und wie rasch sich die Inflation nun nachhaltig auf das von der EZB gewünschte Zielniveau von rund zwei Prozent zurückentwickelt, wird sich zeigen. Die Wachstumsschwäche in der Eurozone, kombiniert mit verhältnismäßig geringer Produktivität sowie steigenden Langfristzinsen in den USA, ergibt für die EZB eine anspruchsvolle Konstellation. Diese wird auf Geschwindigkeit und Umfang der Zinssenkungen im Jahr 2025 einwirken. Aktuell profitieren österreichische Kreditnehmer weiterhin von attraktiven Fixzinsangeboten, mit fixen Zinsen über 25 Jahre und darüber hinaus", erläutert Christoph Kirchmair, Geschäftsführer von Infina.
Quelle: Infina
Normalisierung der Zinskurve in der Eurozone
In den letzten Monaten hat sich der Zinsvorteil langjähriger Fixzinsbindungen aufgrund der weiteren Normalisierung der inversen Zinskurve merklich verringert: Die Differenz zwischen dem für variabel verzinste Kredite relevanten Referenzzins, Drei-Monats-Euribor, und dem für 20-jährige Fixzinssätze bedeutenden 20-Jahres-EUR-Swapsatz hat sich in den vergangenen zwölf Monaten bis zum 10. Januar 2025 um mehr als einen Prozentpunkt auf rund 0,20 Prozentpunkte reduziert. Noch nicht alle Kreditinstitute haben auf den jüngsten Zinsanstieg bei den langfristigen Konditionen reagiert. Bezogen auf die Marktstichprobe IKI gingen daher 20-jährige Fixzinsbindungen im letzten Quartal um 7,7 Basispunkte beziehungsweise von nominal 3,605 auf 3,528 Prozent zurück. Zuletzt bewegten sich 20-jährige Fixzinssätze in einer Bandbreite zwischen nominal 3,40 und 3,625 Prozent.
Quelle: Infina
Erhöhter Zinssenkungsspielraum in Europa
Im Euroraum prognostiziert die Terminmarktkurve vom 6. Jänner 2025, dass der Drei-Monats-Euribor bis Dezember 2025 auf rund zwei Prozent zurückgehen soll, bevor er zum Jahresende 2026 wieder auf 2,2 Prozent ansteigt. Der Drei-Monats-Euribor ist in diesem Erwartungsumfeld bis zum 10. Januar 2025 auf 2,77 Prozent gefallen und preist die nächste Leitzinssenkung der EZB von 0,25 Prozentpunkten ein. Die nächste Leitzinsentscheidung der EZB wird am 30. Januar 2025 getroffen. Aktuelle Marktprognosen zeigen für das Jahr 2025 weiteres Zinssenkungspotenzial von 0,5 Prozentpunkten in den USA gegenüber bis zu 1,25 Prozentpunkten im Euroraum, was die Zinsdifferenz bis Jahresende auf rund zwei Prozentpunkte erhöhen könnte. (gp)