Michael Gollits, Vorstand der Vermögensverwaltung von der Heydt & Co., plädiert für mehr Weitsicht in der Geldanlage. In seinem monatlichen Kommentar "Gollits Konkret" bekundet der Finanzexperte seinen Unmut darüber, dass viele Anleger scheinbar ohne Zusammenhang auf Werte wie die Year-to-Date-Performance schauten.

Auch wenn am Kapitalmarkt ein langer Anlagehorizont vorteilhaft sei, werde ständig geschaut, wie weit man vorne liege – am besten seit Jahresanfang. "Warum dieser Startpunkt relevant sein soll, lässt sich allenfalls im Okkulten ergründen", meint Gollits. Bekannterweise werde zum Jahreswechsel weder die Welt neu gestartet, noch die Wirtschaft anders organisiert. "Der Blick auf eine Zahl ersetzt nicht das Verständnis der zugrundeliegenden Investments und schadet der finanziellen Gesundheit", schreibt er.

Buffett weiß, wie's geht
Statt auf die jüngsten Zahlen zu schauen, sollten Anleger ihren Fondsmanager oder Vermögensverwalter fragen, "was und warum es im Portfolio ist". Erst dann könnten sie verstehen, was langfristig bei ihrer Anlage rauskommt.

Gollits verweist auf Warren Buffett mit seiner Holding Berkshire Hathaway. "Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, wenn ihm der Markt davon läuft", so der Finanzexperte. Bevor die Dot.com-Blase geplatzt sei, habe Buffett beispielsweise einige Jahre hinter dem Markt gelegen und plötzlich war er dann ganz vorne. "Er kannte nicht nur den Preis seiner Investments, sondern auch deren Wert", sagt Gollits mit Blick auf ein Buffett-Zitat. (fp)