Fondsmanager unter Druck: China will Gehälter bei Misserfolg halbieren
Um Fondsinvestments attraktiver zu machen, erwägt China dem Vernehmen nach, Vermögensverwaltern mit schlechter Performance die Gehälter um bis zu 50 Prozent zu stutzen.
Die Wertpapieraufsicht in Peking schlägt eine Gehaltshalbierung für Fondsmanager vor, deren betreute Produkte einen Verlust einfahren oder ein Zehntel schwächer abschneiden als ihre Benchmarks. Hintergrund sei das Bestreben, ein langfristiges Bewertungssystem zu etablieren, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf informierte Kreise.
Chinas Investmentfondsbranche ist in den letzten Jahren weiter gewachsen und hat Fondsmanager wie Fidelity International angezogen. Angesichts der lahmenden Konjunktur und des eskalierenden Handelskrieges mit den USA versucht Peking derzeit, Kapital langfristiger an den Aktienmarkt des Landes zu binden.
Vertrauen von Anlegern beeinträchtigt
Aktiv verwaltete Aktienfonds erzielten im vergangenen Jahr laut einem Bericht von CSC Financial eine durchschnittliche Rendite von vier Prozent, während das Börsenbarometer CSI 300 um 15 Prozent zugelegt hat. Diese Diskrepanz hat das Vertrauen von Anlegern beeinträchtigt. Insbesondere auch, weil Star-Fondsmanager trotzdem ihre hohen Gehälter behielten.
Der jüngste Vorstoß beinhaltet Insidern zufolge, dass Fondsrenditen bei der Bewertung des Managements mindestens die Hälfte der Gewichtung ausmachen sollen. Kennzahlen wie die Größe und das Ranking der Unternehmen würden an Bedeutung verlieren.
Vergütung könnte zurückgefordert werden
Wie zu hören ist, soll die Bewertung von Fondsmanagern zu mindestens 80 Prozent auf der Grundlage der Leistung über einen Zeitraum von drei Jahren oder länger erfolgen. Ihre Vergütung könne bei Bedarf verzögert oder sogar zurückgefordert werden.
Die Vorschläge sind dem Vernehmen nach noch nicht endgültig. Es könne durchaus noch Änderungen geben, hieß es. Die Wertpapieraufsicht CSRC reagierte nicht auf eine "Bloomberg"-Bitte um Stellungnahme. (mb/Bloomberg)