Erste Bank Österreich: Privatmarkt-Lösung für kleinere Vermögen
Das Private Banking der Erste Bank will dieses Jahr eine neue, depotfähige Lösung für alternative Investitionen wie Private Equity auf den Markt bringen.
Begriffe wie Private Equity oder Venture Capital klingen zwar spannend in den Ohren einer immer breiteren Anlegerschicht, doch die Angebotsstruktur im niederschwelligeren Bereich ist kaum entwickelt. Nur langsam erhalten Privatkunden Zugang zu außerbörslichen Investitionen.
Bei der Erste Bank steht nun für dieses Jahr ein Service mit abgesenkten Einstiegshürden auf dem Plan. Bereits früher hatte die Bank eine "komplett digitale Lösung für die Abwicklung unterschiedlicher Private-Equity-Fonds" für Private-Banking-Kunden angekündigt. Nun stehen Details fest.
Ab 50.000 Euro
Die Schiene unter dem Titel "Private Markets 2.0" soll im vierten Quartal 2023 kommen. "Es soll möglich sein, in Private Markets ab 50.000 Euro zu investieren, die in einem Zeitraum von vier bis fünf Jahren allokiert werden", sagt Maximilian Clary und Aldringen, Leiter des Erste Bank Private Bankings in Österreich und CEE, in einem Artikel, der in voller Länge in der aktuellen Ausgabe von FONDS professionell erschienen ist. Der auf fünf Jahre heruntergebrochene Betrag von rund 10.000 Euro bedeute eine "Demokratisierung" des Zugangs.
Vorgesehen sind Fondsprodukte in den wesentlichen Sparten von Private Equity Buy-out über Private Debt oder Venture Capital bis Private Infrastructure und anderen. Den Kunden werde ein depotfähiges, endbesteuertes, reguliertes Setting geboten. Sehr stark sollen ELTIF-Strukturen (Europäische Langfristige Investmentfonds) zum Einsatz kommen.
Beratung auch in ausgewählten Sparkassen
Das Angebot wird im Erste Bank Private Banking verfügbar sein sowie "in einigen Sparkassen". Die Produkte könnten teils auch mit einer gewissen Flexibilität ausgestattet werden; es werde etwa semiliquide Lösungen mit zwischenzeitigen Ausstiegsoptionen geben.
Trotz der vergleichsweise tiefen Schwellen handle es sich in jedem Fall um eine beratungsintensive Materie. Was man bis jetzt ebenfalls erfährt: Technisch handelt es sich um eine Inhouse-Lösung. Eine Kooperation mit einer Plattform gebe es nicht. Man werde mit "globalen Topmanagern zusammenarbeiten".
Private-Markets-Vermögensverwaltung
Im Erste Bank Private Banking wurde das Feld der Privatmarktinvestments in den vergangenen Jahren schrittweise ausgebaut. Zum Beispiel gibt es seit dem Jahr 2019 eine eigene Private-Markets-Vermögensverwaltung. "Dort investieren wir sehr individuell in eine Bandbreite von Private Equity über Venture Capital oder Private Real Estate bis Private Infrastructure. Meines Wissens sind wir in Österreich damit die Einzigen", so Clary.
Um hier einen Vermögensverwaltungsauftrag abzuschließen, ist ein Mindestinvestment von einer Million Euro nötig sowie ein verfügbares Vermögen von zehn Millionen Euro. Wobei durchwegs ein jüngerer Personenkreis im Fokus steht. "Es ist eine illiquide Form der Veranlagung, bei der es um Langfristigkeit geht. Man muss mindestens zehn Jahre einkalkulieren. Daher sprechen wir auch Jüngere an, die große Vermögen haben und bereit sind, langfristig vorzugehen", so Clary. (eml)
Der gesamte Artikel ist in der Printausgabe 1/2023 von FONDS professionell erschienen und kann nach Anmeldung auch im E-Magazin gelesen werden.