Die DWS hat ihren Aktienfonds DWS Invest ESG Women for Women in DWS Invest ESG Social Focus umbenannt und ihm eine geänderte Anlagestrategie verpasst. Zunächst hatte die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet. Der Fonds sorgte bei seiner Auflage Anfang 2022 für einige Schlagzeilen, und das nicht nur, weil er auf Aktien von Unternehmen setzen sollte, die die Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion großschreiben, sondern auch wegen seines für die Branche sehr unüblichen Management-Teams: Gleich zwölf Portfoliomanagerinnen bringen sich bei der Titelauswahl mit ein. Verantwortlich zeichnet seit der Auflage Katharina Seiler. Im Vertrieb spielte das Produkt aber keine relevante Rolle. Zuletzt verwaltete der Fonds nur gut 38 Millionen Euro.

Die Anpassung erfolgte zusammen mit der Prospektänderung bei weiteren Investmentprodukten, die mit Blick auf die ESMA-Namensleitlinien für Nachhaltigkeitsfonds geschah, hat aber einen anderen Hintergrund. "Der Fonds blieb in Bezug auf die Mittelzuflüsse leider hinter den Erwartungen und dem möglichen Absatzpotenzial zurück", teilte eine DWS-Sprecherin auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE mit. "Nach über drei Jahren besteht der Großteil des Fonds aus Eigenmitteln der DWS. Um eine breitere Investorengruppe anzusprechen, wurde die Anlagestrategie geschärft und der Fondsname entsprechend auf alle sozialen Aspekte angepasst."

Keine Änderung bei den Top-Ten-Positionen
Zur Anlagepolitik des Fonds hieß es im Verkaufsprospekt bisher: "Der Teilfonds ist bestrebt, durch Anlagen in Unternehmen, die einen starken Schwerpunkt auf Diversität und Gleichberechtigung legen, einen positiven gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und gleichzeitig ein langfristiges Kapitalwachstum zu bieten." Nun ist von einem "Bewertungsmodell" zu lesen, "das allgemeine soziale Themen und Themen der Diversität im Zusammenhang mit den Unternehmen, in die investiert wird, abdeckt".

Mit dieser Änderung solle "die allgemeine soziale Qualität im Vergleich zu ihrer Vergleichsgruppe bei der Auswahl der Unternehmen" stärker betont werden, erläutert die Sprecherin. Dazu gehörten Faktoren wie Gesundheit und Sicherheit, Produktsicherheit und -qualität, Beziehungen zur Gemeinschaft oder der Zugang zur Gesundheitsversorgung. "Bei der künftigen Auswahl der Titel wird noch stärker nach dem Best-in-Class Prinzip selektiert, gleichzeitig sind Nachzügler bei der allgemeinen sozialen Qualität für die Portfoliomanagerinnen nicht investierbar." Von dieser Anpassung seien einige wenige Titel im Portfolio betroffen gewesen. Die zehn größten Positionen seien davon jedoch unberührt geblieben.

Die zwölf Portfoliomanagerinnen bleiben am Ruder
Früher hieß es im Verkaufsprospekt, der Fonds werde "von Portfoliomanagerinnen verwaltet, die den Markt aus weiblicher Sicht analysieren". Dieser Passus wurde nun gestrichen. Künftig wäre es also möglich, dass im Fondsmanagement-Team auch Männer vertreten sind. Geplant ist dies offensichtlich jedoch nicht: "Der Fonds wird nach wie vor von zwölf Portfoliomanagerinnen der DWS gemanagt", so die Sprecherin. (bm)