Angesichts der zunehmenden Kritik an DEI, ESG und anderen Akronymen, die mit Gleichstellung und Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht werden, laufe die Finanzindustrie nun Gefahr, sich von der "Anti-Woke-Rhetorik" direkt zurück in die "Macho-Ära von 'Wolf of Wall Street'" führen zu lassen, so DWS-Chef Stefan Hoops. 

In einem Beitrag auf Linkedin listet Hoops eine Reihe von Zielen auf, die seiner Meinung nach unumstritten sein sollten. Diese reichen von "Null Toleranz für sexuelle Belästigung" über die Notwendigkeit, "unbewusste Vorurteile zu vermeiden", bis hin zur "Gewährleistung der Chancengleichheit". Das Bild des Beitrags zeigt ihn beim Gewichtheben – es solle seine "Anti-Anti-Woke-Beobachtungen" ausbalancieren. 

Neue Ära unter Donald Trump
Einige der größten Unternehmen der Welt haben sich zuletzt sowohl von DEI-Richtlinien (Diversity, Equity and Inclusion) als auch von ESG-Strategien (Environmental, Social and Governance) im Finanzwesen distanziert. Angeführt wird der Exodus von Unternehmen in den USA, die sich auf die neue Ära von Donald Trump einstellen. Aber auch in Europa gibt es Anzeichen für einen Widerstand gegen ESG und DEI.

Hoops sollte als neuer CEO wieder Ruhe in die DWS bringen, nachdem der Vermögensverwalter von seiner ehemaligen Nachhaltigkeitschefin beschuldigt wurde, Kunden hinsichtlich des Umfangs seiner ESG-Leistungen getäuscht zu haben. Die DWS schloss 2023 mit der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC einen Vergleich über insgesamt 25 Millionen US-Dollar.

In seinem Linkedin-Post sagte Hoops, dass die Menschen in der Finanzbranche "auf das schauen sollten, was uns eint und worüber die meisten von uns einer Meinung sind. Mit anderen Worten: Lasst uns die Debatte zurückerobern." (mb/Bloomberg)