Börsenunwort des Jahres spiegelt Angst vor Tech-Boom wider
Die österreichische Kapital- und Finanzmarkt-Community hat gewählt: Das Börsenunwort 2024 hört auf den Namen "KI-Blase". 2023 schaffte es die "Stagflation" auf den Top-Platz. Davor hatten sich die "Übergewinnsteuer" (2022) und das "Inflationsgespenst" (2021) durchgesetzt.
Das Börsenunwort 2024 hört auf den Namen "KI-Blase". Der Hype um Unternehmen und Aktien, die besonders in Verbindung mit dem technologischen Wandel rund um künstliche Intelligenz (KI) stehen, war auch 2024 ungebrochen. Die teils rasanten Kurs- und Wertentwicklungen von Tech-Unternehmen, die durch die KI-Entwicklung in den Vordergrund rücken, nähren aber auch Diskussionen. Investoren, Analysten und Wissenschaft beschäftigt gleichermaßen, ob der Trend letztlich nicht auch in einer geplatzten KI-Blase enden könnte.
"Derartige Hypes konzentrieren nicht nur viel Aufmerksamkeit, sondern auch viel Geld auf sich. Wem es zu riskant erscheint, der erinnere sich als Privatanlegerin und Privatanleger an die Strategie, die immer funktioniert: regelmäßig, langfristig und global gestreut investieren. So bestechen Aktien auf lange Sicht als sicherste und renditeträchtigste Anlageklasse und man wird automatisch diese Trends mitinvestieren. Übrigens derzeit auch nicht zu knapp, wenn man sich das globale Gewicht der KI-Aktien anschaut", sagt Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse.
Seit 2017 lässt die Wiener Börse jährlich die heimische Finanz-Community das Börsenunwort des Jahres nominieren. Bei der Entscheidung der Jury werden vor allem Aktualität, Relevanz und linguistische Bedeutung der Worte berücksichtigt. Das heurige achte Börsenunwort folgt auf den Vorjahres-Sieger "Stagflation", der die "Übergewinnsteuer" (2022) ablöste. Davor trieb das "Inflationsgespenst" (2021) als Börsenunwort sein Unwesen. In den Jahren davor setzten sich "coronabedingt" (2020), "Brexit" (2019), "Strafzölle" (2018) und "Negativzinsen" (2017) durch. (gp)