Ausgelastetes Gericht: Finfluencern wird erst 2027 der Prozess gemacht
Die britische Finanzaufsicht wirft neun Social-Media-Stars vor, sich unerlaubt für hochriskante CFDs stark gemacht zu haben. Das zuständige Londoner Gericht ist jedoch offenbar ausgelastet. Die Verfahren beginnen erst in rund drei Jahren.
Die angestrebten Verfahren gegen Social-Media-Influencer in Großbritannien werden erst 2027 starten. Die britische Finanzaufsicht FCA hatte neun Finfluencern vorgeworfen, in unerlaubte Werbung zum Handel mit Differenzkontrakten (Contracts for Difference, CFDs) verwickelt zu sein. Die FCA hat strenge Vorgaben dazu gemacht, wie CFDs und CFD-artige Optionen an Privatanleger verkauft und vermarktet werden dürfen.
Die ersten Verhandlungstermine habe der Southwark Crown Court in London auf den 1. Februar und den 15. März 2027 angesetzt, teilte die FCA mit. "Diese Termine waren die frühesten, die der Gerichtshof für diesen Fall ansetzen konnte", heißt es in der Mitteilung der Aufsicht. Acht der Finfluencer beteuerten ihre Unschuld, bei einer steht das Plädoyer noch aus. Die Anhörung dazu ist auf den 26. September 2024 terminiert.
Finanztipps im Visier
Die britische Finanzaufsicht hatte angekündigt, gegen irreführende Beiträge von Influencern vorgehen zu wollen. Auch die europäische Finanzaufsicht ESMA warnte jüngst Finfluencer wie auch Finanzberater davor, unerlaubte Anlageberatung in den sozialen Netzwerken zu erteilen. Die französischen Behörden wiederum haben ein Schulungsmodul für Influencer im Finanzsektor samt Abschluss-Zertifikat entwickelt. Damit wollen sie einen verantwortungsbewussten Umgang der Social-Media-Stars mit Geldanlage-Themen fördern. (ert)