Asset Manager: Dieser Gold-Anteil ist optimal fürs Portfolio
Der Vermögensverwalter Wisdom Tree hat untersucht, wie die Beimischung von Gold die Sharpe Ratio des Gesamtportfolios erhöhen und die schlechteste Zwölf-Monats-Performance mindern kann – mit interessanten Ergebnissen.
Die Gold-Positionen europäischer Anlageprofis sind nach Ansicht des Vermögensverwalters Wisdom Tree im Durchschnitt betrachtet nicht optimal. Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, hat der Asset Manager zum einen analysiert, welchen Diversifikationsbeitrag die Beimischung des Edelmetalls zu Mischportfolios aus Aktien und Anleihen leistet. Zum anderen wurden professionelle Anleger aus Europa nach ihren Gold-Allokationen gefragt. Die Erhebung, die Censuswide, ein Beratungsunternehmen für Marktresearch, im Juni und Juli 2024 für Wisdom Tree erstellt hat, umfasst 817 professionelle Investoren. Insgesamt verwalten sie ein Vermögen von rund 4,4 Billionen Euro.
"Unsere Umfrage weist darauf hin, dass der durchschnittliche Gold-Anteil nur 5,42 Prozent beträgt und damit weit unter dem Optimum für die Maximierung der Sharpe Ratio liegt", schreibt Nitesh Shah, Leiter des Rohstoff- und Makro-Researchs bei Wisdom Tree. "Tatsächlich halten weniger als 14 Prozent der befragten Anleger genug Gold, um ihre Sharpe Ratio zu maximieren – unter der Annahme, dass Aktien und Anleihen die Hauptpfeiler ihres Portfolios sind", so Shah. Die Sharpe Ratio gibt an, welche Rendite ein Investor für das Risiko, das er im Vergleich zum risikolosen Zins zusätzlich eingeht, erhält.
Am konkreten Beispiel durchgerechnet
"Die Beimischung von Gold in Portfolios mit anderen Vermögenswerten kann die Sharpe Ratio des Gesamtportfolios erhöhen und die schlechteste Zwölf-Monats-Performance mindern", erklärt Shah. Er veranschaulicht dies anhand eines Beispiels, das auf Daten von 1973 bis 2024 basiert, ausgehend von einem Portfolio aus Anleihen (60 %) und Aktien (40 %) ohne Gold.
Die Sharpe Ratio dieses Portfolios beträgt Wisdom Tree zufolge 0,41. Die schlechteste Zwölf-Monats-Performance beläuft sich auf minus 17 Prozent. Davon ausgehend haben die Experten in einer Analyse zunehmend Gold in das Portfolio aufgenommen und den Rest des Portfolios aus Anleihen und Aktien (jeweils im Verhältnis von 60 zu 40) verringert. Das Ergebnis: "Mit steigendem Gold-Bestand verbessern sich die Sharpe Ratios, und die schlechteste Zwölf-Monats-Performance sinkt bis zu einem gewissen Punkt, bevor sie sich wieder verschlechtert."
Nur in gewissen Grenzen
Die positive Wirkung einer Gold-Beimischung lasse sich nicht beliebig steigern, denn es gebe gewisse Kipppunkte. "Die maximale Sharpe Ratio wird mit einem Gold-Anteil von 13 Prozent erreicht – der Rest des Portfolios besteht zu 52 Prozent aus Anleihen und zu 35 Prozent aus Aktien", erläutert Shah. Bei diesem Portfolio liege die Sharpe Ratio bei 0,45. "Die geringste schlechteste Zwölf-Monats-Performance wird mit einem Gold-Anteil von 30 Prozent erreicht – der Rest des Portfolios setzt sich zu 42 Prozent aus Anleihen und zu 28 Prozent aus Aktien zusammen", so Shah. Die schlechteste Zwölf-Monats-Performance dieses Portfolios betrage minus 13 Prozent. (am)