Dem US-Asset-Manager Blackrock zufolge steht dem Wertpapiergeschäft mit Privatanlegern ein tiefgreifender Wandel bevor. Demnach werden in den kommenden Jahren Milliardenbeträge aus klassischen Anlageberatungsmandaten – meist basierend auf Provisionen – in zentral gesteuerte Betreuungsmodelle umgeschichtet. Damit gemeint sind insbesondere Vermögensverwaltungslösungen und Modellportfolios auf Honorarbasis.

Blackrock schätzt das Volumen des für Privatanleger betreuten Vermögens europaweit auf stolze elf Billionen US-Dollar. 5,1 Billionen davon entfallen dem Fondsanbieter zufolge aktuell auf die erwähnten zentral gesteuerten Lösungen, bei denen die einzelnen Depots nicht mehr wie in den vergangenen Jahrzehnten üblich individuell im Dialog zwischen Anlageberatern und Kunden bestückt werden, sondern von einem Team aus der Zentrale der Bank oder des Finanzberatungskonzerns. Blackrock erwartet, dass der Anteil solcher Lösungen von aktuell rund 45 Prozent bis zum Jahr 2028 auf etwa 60 Prozent steigen wird.

"Einer der größten Treiber der Transformation"
In einem wachsenden Markt bedeutet dies, dass in Summe dadurch in den kommenden Jahren 2.000 bis 3.000 Milliarden US-Dollar umgeschichtet würden, erläuterte Ursula Marchioni, Head of Investments & Portfolio Solutions von Blackrock in der EMEA-Region, jüngst bei einer Veranstaltung des Fondsanbieters in London. Dies stelle "einen der größten Treiber der Transformation" der Asset-Management-Branche in der Region dar, so Marchioni.

Für seine Analyse stützte sich der Vermögensverwalter auf Daten des eigenen Konzerns, des europäischen Fondsverbands EFAMA, des Informationsdienstleisters Broadridge und des Consultinghauses McKinsey, wie eine Blackrock-Sprecherin auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE mitteilte. (bm)