Wertpapierprovisionen bei Österreichs Banken gesunken
Die Provisionen aus dem Wertpapiergeschäft liefern einen wesentlichen Beitrag zum Ergebnis der Kreditinstitute. Vergangenes Jahr gab es einen leichten Abschwung. Der befürchtete Einschnitt durch die Mifid II ist aber nicht eingetreten.
Rund 1,49 Milliarden Euro netto haben Österreichs Banken im Jahr 2023 aus dem Wertpapiergeschäft eingenommen. Das ist ein Rückgang um rund fünf Prozent zum Jahr davor, wie eine Erhebung der Finanzmarktaufsicht (FMA) zeigt. Es ist das zweite Jahr in Folge mit einem Rückgang.
Ein möglicher Grund könnte eine nachlassende Anlegertätigkeit nach dem während der Pandemie ausgelösten Schwung sein, wie die FMA-Experten schreiben. 2020 sowie 2021 war zu beobachten, dass die Konsumenten die durch Lockdowns gewonnene Zeit zu Hause nutzten, um sich mit ihrer Veranlagungssituation auseinanderzusetzen.
Außerdem schwächte sich im Umfeld steigender Zinsen der Zulauf bei den Mischfonds ab. Und bei den Immobilienfonds kam es aufgrund der Probleme am Immobiliensektor ebenfalls zu einem Einbruch.
Quelle: FMA, Integrierter Bankenvertriebsbericht
Offenbar ist es den Banken nicht gelungen, die positive Dynamik, die während der Pandemie entstand, bei den Kunden am Laufen zu halten. Insgesamt kann aber in der mittelfristigen Betrachtung auch ein positiver Aspekt herausgelesen werden: Wie in der Grafik zu sehen ist, liegen die Wertpapierprovisionen bei den Banken immer noch über dem Wert von vor der Pandemie. Somit zeigt der Trend seit der Einführung von Mifid II im Jahr 2018 weiterhin nach oben. Im Vorfeld der Regulierung hatten die Banken ja befürchtet, dass das Wertpapiergeschäft aufgrund der strengeren Rahmenbedingungen einbricht. Die Sorgen haben sich als unbegründet herausgestellt. (eml)