Welche Vision der DWS Hoops entwirft – und wie das Haus heute aussieht
Mit einer neuen Führung weht ein neuer Wind. So stellte der neue DWS-Chef Stefan Hoops eine neue Strategie für das Fondshaus vor. Zum Teil bleibt er den bisherigen Schwerpunkten treu. Andererseits setzt er auch eigene Akzente – die mal mehr, mal weniger ehrgeizig erscheinen.
DWS-Chef Stefan Hoops hat eine neue Strategie für das Haus ausgerufen. In vielen Teilen ähnelt die Agenda von Hoops den Schwerpunkten, die bereits seine Vorgänger Asoka Wöhrmann und Nicolas Moreau festgelegt hatten. Doch in einigen Punkten setzt Hoops eigene Akzente. Die Deutsche-Bank-Tochter war 2018 unter der Ägide von Moreau auf das Frankfurter Börsenparkett gegangen. Das Management hatte dabei mit Finanzzielen um Investoren geworben. Wie sich die DWS entwickelte und wie ambitioniert Hoops Pläne erscheinen, klicken Sie durch die Galerie oben!
Zu den Kernzielen, die Moreau festgelegt hatte, zählt ein Nettomittelaufkommen in Höhe von drei bis fünf Prozent des verwalteten Vermögens, eine Marge bei den Verwaltungsgebühren in Höhe von mindestens 0,30 Prozent, ein Aufwand-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ration, CIR) von weniger als 65 Prozent sowie eine Ausschüttungsquote von 65 bis 75 Prozent. Besonders beim Aufwand-Ertrags-verhältnis beanspruchte Moreaus Nachfolger Wöhrmann Erfolge für sich. Doch die Dividendenhöhe blieb hinter den Ankündigungen zurück. Wöhrmann begründete dies mit angepeilten Zukäufen, für die er das Geld zurückstellte.
"Das Geld gehört den Anteilseignern"
Einen wesentlichen Wandel unter Hoops macht nun eine Aussicht gestellte Sonderausschüttung in Höhe von einer Milliarde Euro aus. Zwar schränkt Hoops ein, dass die Sonderdividende unter dem Vorbehalt stehe, dass das Geld für interne wie externe Wachstumsinitiativen benötigt werden könnte – sprich Übernahmen anderer Asset Manager. Doch anorganisches Wachstum scheint nicht ganz oben auf Hoops Liste zu stehen. "Das Geld gehört den Anteilseignern", sagte Hoops beim Investorentag der DWS, bei dem er seine Strategie vorstellte. Haupteigner der Fondsgesellschaft ist nach wie vor die Deutsche Bank. Die dürfte sich auch über das ausgerufene Gewinnziel von 4,50 Euro je Aktie für 2025 freuen. 2021 waren es 3,90 Euro.
Ein weiterer Schwerpunkt soll auf der nachhaltigen Geldanlage liegen. Angesichts des handfesten Greenwashing-Skandals, in den sich die DWS verstrickt hatte, schlägt Hoops jedoch deutlich vorsichtigere Töne an als sein Vorgänger Wöhrmann. "Sie werden nicht von mir hören, dass wir der führende Asset Manager bei Nachhaltigkeit sein wollen", formulierte es der DWS-Chef. "Wir wollen aber zu einem der Fahnenträger für das Thema ESG zählen." Wöhrmann war über den Greenwashing-Skandal sowie fragwürdige Zahlungen gestürzt. Deutsche-Bank-Mann Hoops hatte das DWS-Eigengewächs Wöhrmann im Juni abgelöst. (ert)