Die britische Fondsgesellschaft M&G lotet den Einstieg in das Geschäft mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) aus, die einen aktiven Managementansatz verfolgen. "Aktive ETFs bieten derzeit eine große Chance", sagte Fabiana Fedeli, Investmentchefin für Aktien, Multi-Asset und Nachhaltigkeit bei M&G, gegenüber dem Branchendienst "Financial News". "Wir nehmen diese Chance sehr ernst." Aktive ETFs würden den Bedürfnissen der Kunden entsprechen. "Wir ziehen alle Optionen in Betracht", so Fedeli.

Anders als bei herkömmlichen ETFs, die meist die Wertentwicklung eines Börsenbarometers widerspiegeln, kommen bei aktiven ETFs Elemente des aktiven Portfoliomanagements zum Zug. Das Segment hat in den USA in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum erfahren. Im vorigen Jahr handelte es sich dort bei den meisten neu aufgelegten Fonds um aktive ETFs. In Europa verharrt das Segment vom verwalteten Vermögen gesehen her noch in einer Nische. Doch die Zuwachsraten sind auch hier hoch.

Direkt, per Zukauf oder über Dienstleister
Das britische Traditionshaus M&G würde mit dem Schritt in Richtung aktive ETFs einer Reihe anderer Asset Manager folgen, die ebenfalls das Segment betreten haben. So arbeitet etwa das britische Haus Jupiter an aktiven ETFs. Die amerikanischen Gesellschaften Goldman Sachs Asset Management und Blackrock sowie der deutsche Anbieter DJE Kapital haben ebenfalls aktive ETFs aufgelegt, wie FONDS professionell jeweils exklusiv berichtet hatte. Auch die niederländische Gesellschaft Robeco oder die französische Axa Investment Managers sind in das Geschäft eingestiegen.

Platzhirsch bei aktiven ETFs ist in Europa J.P. Morgan Asset Management. Daneben haben Fidelity, Franklin Templeton sowie Invesco und Pimco entsprechende Paletten aufgebaut. Janus Henderson wiederum ist in Europa per Übernahme des Anbieters Tabula in das ETF-Segment vorgestoßen. Daneben bieten Servicegesellschaften wie Axxion, Han-ETF, Waystone oder Goldman Sachs mit dem ETF Accelerator anderen Anbietern die Option, ETFs aufzulegen. (ert)