Wegen Commerzbank: Deutsche Bank sucht Rat bei Morgan Stanley
Die Deutsche Bank umgibt sich mit Beratern wie Morgan Stanley, um für den Fall einer Übernahme des Konkurrenten Commerzbank durch die Unicredit mögliche Reaktionen zu prüfen. Damit will sie auf neue Entwicklungen vorbereitet sein.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley und andere externe Berater unterstützen die Deutsche Bank seit einiger Zeit bei der Analyse möglicher Szenarien – egal wie unwahrscheinlich sie auch sein mögen. So könnte die Bank, wenn es denn erforderlich ist, schnell reagieren. Der Aufbau einer Commerzbank-Beteiligung bis hin zu einer vollständigen Fusion sei eine Handlungsoptionen, auf die man sich vorbereite, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Deutsche Bank plane jedoch weiterhin, nicht in den Übernahmekrimi einzugreifen.
Die Mailänder Unicredit hat im vergangenen Monat mitgeteilt, 21 Prozent der Commerzbank-Anteile zu kontrollieren und eine Komplettübernahme als Option bezeichnet. Die Bundesregierung ist gegen eine Übernahme und auch die neue Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hat vor den Risiken eines Zusammenschlusses gewarnt.
Staatsanteil erwerben
Die Frankfurter Großbank prüft, ob und gegebenenfalls wie sie der Unicredit die Übernahme erschweren könnte. Die Mutter der Münchner Hypovereinsbank könnte ansonsten auf dem deutschen Markt zu einem großen Wettbewerber werden. Wie zu hören ist, wäre eine Möglichkeit, den verbliebenen Staatsanteil von zwölf Prozent ganz oder teilweise zu erwerben, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Das Institut werde in absehbarer Zukunft jedoch keine Übernahmeofferte für die Commerzbank abgeben, erklärte der Finanzvorstand der Deutschen Bank, James von Moltke.
Ein Vertreter der Deutschen Bank verwies auf von Moltkes Äußerungen und wollte sich zu dem Thema nicht näher äußern. Die italienische Zeitung "La Repubblica" hatte zuerst über die Zusammenarbeit mit Morgan Stanley berichtet. (mb/Bloomberg)