Nach den turbulenten Sommerwochen hat sich der neue geschäftsführende Gesellschafter der Arax-Gruppe, Boris Yosopov, zu Wort gemeldet. In einem Newsletter an die früheren Vertriebspartner schiebt er die Schuld für das Chaos der vergangenen Wochen auf seine Vorgänger. Besonders glaubwürdig ist das nicht. Denn der zuletzt abgesetzte Geschäftsführer Alexander Waiz ist ein Vertrauter von Yosopov, der in unzähligen Gesellschaften des Yosopov-Unternehmensnetzwerks ebenfalls Geschäftsführer war oder noch ist. Zweiter Geschäftsführer war Avial Yosopov, Sohn von Boris Yosopov.

Fällige Anleihezinsen, ausständige Vertriebsprovisionen
Inzwischen hat Yosopov senior in allen Gesellschaften, die zur Arax-Gruppe gehören, die Geschäftsführung übernommen. So auch in der VE Immo GmbH, die unter Beteiligung von privatem Anlegerkapital Immobilienprojekte verfolgt hat. Voriges Jahr emittierte VE Immo eine Anleihe. Diesbezüglich teilt Yosopov in dem Newsletter mit, dass die halbjährlichen Anleihezinsen, die gemäß Anleihebedingungen bereits im Juli fällig waren, "angewiesen wurden". Außerdem sollen alle ausständigen Vertriebsprovisionen an die früheren Partner bezahlt worden sein.

Veräußerte Beteiligung, gestoppte Bauarbeiten
Offen bleibt, wie es um die Investments von Arax und VE Immo steht. Die Arax-Anleger warten nach wie vor auf Informationen zur Veräußerung der Biocrates-Beteiligung an die Bruker Corporation. "Sobald die Endabrechnung von Bruker vorliegt, werden unsere Investoren ihren Anteil aus dem Biocrates-Exit erhalten", heißt es in dem Newsletter. Bei den VE-Immo-Projekten will Yosopov "die Wohnungsverkäufe vorantreiben" und die "seit Juni von meinem Vorgänger gestoppten Bauarbeiten wieder aufnehmen". Eine Presseanfrage von FONDS professionell ließ Yosopov unbeantwortet. (ae)