US-Sparer flüchten von kleineren Banken zu den Wall-Street-Giganten
Die Krise um die kollabierte Silicon Valley Bank hat in den USA dazu geführt, dass Sparer ihre Einlagen von kleineren Geldhäusern zu den Großbanken umschichten.
Binnen weniger Tage flossen der Bank of America informierten Kreisen zufolge mehr als 15 Milliarden US-Dollar an neuen Einlagen zu. Auch Institute wie JP Morgan Chase, Citigroup und Wells Fargo verzeichneten Zuflüsse in Milliardenvolumen, wobei es dazu noch keine Zahlenangaben gibt.
Die größten Banken profitieren von der Einschätzung, dass sie im Falle des Falles vom Staat gerettet würden, da sie als systemrelevant gelten ("Too big to fail"). Ein Sprecher der Bank of America wollte sich zum Thema nicht äußern.
Der Kollaps der Silicon Valley Bank ist die größte US-Bankenpleite seit der Finanzkrise. Er wurde durch die Flucht von Einlegern ausgelöst und hat Schockwellen über das globale Finanzsystem gesandt. Die US-Regierung sah sich gezwungen, außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen, um das Vertrauen in das Bankensystem zu stärken.
In der vergangenen Woche stellte auch die auf Kryptowährungen spezialisierte Bank Silvergate Capital ihren Betrieb ein. Am Sonntag schlossen die US-Behörden die in New York ansässige Signature Bank.
Die Banken an der Wall Street verzeichneten bereits während der Pandemie einen sprunghaften Anstieg der Einlagen, da Kunden und Unternehmen Bargeld aus den Konjunkturmaßnahmen beiseite legten. Als Corona abebbte, die staatlichen Hilfsprogramme ausliefen und die Zinsen stiegen, begannen die Barbestände zu schwinden. Ende vorigen Jahres waren die Einlagen bei der Bank of America um acht Milliarden Dollar niedriger als am Ende des dritten Quartals. (mb/Bloomberg)