Der US-amerikanische Hedgefonds Saba Capital hat bei einer ersten Kampfabstimmung gegen einen britischen Investmentfonds eine Niederlage erlitten. Die Anteilseigner des Herald Trust lehnten mit einer Mehrheit von 65 Prozent den Versuch von Saba Capital ab, den Fonds zu übernehmen und eigene Köpfe dort zu installieren. Dies geht aus einer Mitteilung hervor. Der von Boaz Weinstein gegründete und gelenkte Hedgefonds hatte insgesamt sieben britische Investmentfonds ins Visier genommen.

Betroffen waren unter anderem Fonds der Gesellschaften Janus Henderson und Baillie Gifford. Die britischen Investmentvehikel, Trusts genannt, können in zahlreiche Anlageklassen investieren. Sie sind geschlossen und geben nur eine begrenzte Anzahl an Anteilen aus. Trusts können allerdings gehandelt werden – gegebenenfalls mit einem Auf- oder Abschlag zum Nettoinventarwert. Weiterhin sollen sie über einen unabhängigen Verwaltungsrat verfügen.

Versäumnis vorgeworfen
Der aktivistische Investor Weinstein zielte mit einer Attacke auf Trusts, die mit einem Abschlag zum Nettoinventarwert handeln. Er warf den Verwaltungsräten der Trusts das Versäumnis vor, die Portfoliomanager nicht wegen der schlechten Performance der Fonds zur Verantwortung gezogen zu haben. "Die Manager der Trusts und ihre Verwaltungsräte haben die Anteilseigner im Stich gelassen", so Weinstein in einem Schreiben.

Die betroffenen Investment-Trusts wehrten sich gegen die Attacke des Hedgefonds. Sie appellierten an die Anteilseigner, die Anträge von Weinstein abzulehnen. Saba habe nicht im Detail dargelegt, wie künftig die Investmentstrategie aussehen solle. Zumindest ein Fonds hat zudem die britische Finanzaufsicht FCA angerufen. Bei dem Herald Trust erlitt der aktivistische Investor nunmehr ohnehin eine Schlappe. (ert)