Strategieberater kritisiert transaktionsbasierte Preismodelle
Banken müssten sich im Wertpapiervertrieb mit transparenteren Gebührenmodellen strategisch neu positionieren, heißt es bei der Unternehmensberatung Simon-Kucher.
Traditionelle Banken würden ihre Kunden im Wertpapiergeschäft häufig durch undurchdachte Preismodelle vergraulen und damit den Wechsel der Verbraucher zu Neobanken oder Neobrokern forcieren. Das teilt die Strategieberatung Simon-Kucher in einer Aussendung mit.
Banken würden im Wertpapiergeschäft oft zu stark auf transaktionsbasierte Preismodelle setzen, mit sinkendem Erfolg. Keine nachhaltige Lösung ist es demnach, mit den "Null-Euro-Angeboten" von Alternativanbietern zu konkurrieren, weil dies nur durch Quersubventionierung aus dem Girokonto möglich ist oder durch versteckte Ertragskomponenten, die aber von den Regulatoren zunehmend verboten werden. Erfolg würden nur Banken haben, "die transparente, einfache Preismodelle anbieten", etwa All-In-Strukturen, heißt es.
IaaS-Anbieter
Die Analysten verweisen auf Neobanken, die teils einen kostenlosen Wertpapierhandel anbieten, der durch Investment-as-a-Service-Anbieter (IaaS) wie Lemon Markets oder Upvest ermöglicht wird. Durch eine Zusammenarbeit mit IaaS-Anbietern könnten Kosten gesenkt und neue Dienstleistungen, wie der Handel mit Aktienbruchstücken, schneller eingeführt werden.
Eine Erfolgsmöglichkeit sehen die Unternehmensberater außerdem im hybriden Ansatz, der digitale Lösungen mit individueller Beratung verbindet. Banken könnten von ihrer etablierten Kompetenz profitieren, "wenn sie Beratungsstrecken sinnvoll digitalisieren", wie es heißt. Institute würden deshalb vermehrt mit Wealth-Tech-Lösungen großer Vermögensverwalter kooperieren. (eml)