Übernahme: So viel ist die Nürnberger der Vienna Insurance Group wert
Die Vienna Insurance Group (VIG) hat der Nürnberger ein Angebot für die Übernahme gemacht. Demnach sind die Wiener bereit, 115 Euro pro Aktie zu zahlen. Nun müssen die Nürnberger-Aktionäre das Angebot prüfen.
In die Verhandlungen über den Verkauf der Nürnberger Versicherung kommt Bewegung. Die Vienna Insurance Group (VIG), mit der der angeschlagene fränkische Versicherer seit August dieses Jahres exklusiv verhandelt und schon die "Due Diligence" startete, ist bereit, rund 1,3 Milliarden Euro zu zahlen. Die Summe ergibt sich aus dem – unverbindlichen – Angebotspreis von 115 Euro je Aktie, den die VIG den Großaktionären der Nürnberger unterbreitet. Der Aktienkurs der Holding Nürnberger Beteiligungs AG legte zuletzt zu.
Das geht aus einer Pflichtmitteilung des Versicherers hervor. Allerdings betont die Nürnberger darin, dass noch keine Einigung mit dem österreichischen Versicherer erzielt worden sei. Zudem prüfe man Angebote anderer Interessenten.
Zu den Großaktionären der Nürnberger zählen dem "Handelsblatt" zufolge die Munich Re mit 19,1 Prozent der Anteile, die Neue Seba Beteiligungsgesellschaft mit 18,8 Prozent, die Versicherungskammer Bayern (VKB) mit 16,3 Prozent und die japanische Daido Life mit 15 Prozent.
VKB wird Angebot prüfen
Unter den Großaktionären äußerte sich die VKB, die selbst als Interessent für eine Übernahme der Nürnberger galt: "Wir werden ein potenzielles Angebot intensiv prüfen und freuen uns darauf, dass der angekündigte transparente Prozess nun Wirklichkeit wird", sagte ein Firmensprecher auf Anfrage dem "Handelsblatt". Munich Re wollte zu den aktuellen Informationen nichts sagen, werde in Branchenkreisen aber grundsätzlich als verkaufswillig eingestuft, heißt es weiter.
Zuletzt hatten mehrere Aktionäre einen intransparenten Prozess bemängelt und Kritik an den exklusiven Verhandlungen der Nürnberger mit der VIG geübt, so die Wirtschaftszeitung. Man habe sich zu früh auf einen Verhandlungspartner festgelegt und anderen Interessenten damit keine Chance gegeben, sagte ein Anteilseigner dem "Handelsblatt". Der Vorstand handele nicht im Sinne der Aktionäre, sondern habe vor allem die eigenen Interessen im Blick, sagte ein anderer Aktionär. Die Wiener hätten dem Vorstand der Nürnberger rund um den Chef Harald Rosenberger weitreichende Job-Garantien gegeben, so die Zeitung. (jb)















