UBS und Credit Suisse sträuben sich gegen Zwangsehe
Die beiden Schweizer Großbanken lehnen die Pläne der Regierung zu einem möglichen Zusammenschluss ab.
Die staatliche Planung von Szenarien für eine von der Regierung arrangierte Fusion von UBS und Credit Suisse stößt auf wenig Gegenliebe bei den beiden betroffenen Geldhäusern, wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet.
Die UBS würde es vorziehen, ihre eigene Strategie zu verfolgen, die ganz auf das Wealth Management ausgerichtet ist. Wie es heißt, sträubt sie sich gegen die Übernahme von Risiken im Zusammenhang mit der Credit Suisse. Die kleinere, krisengeschüttelte Bank ist ebenfalls nicht begeistert von der Idee und würde lieber die Zeit nutzen, ihren Sanierungsplan umzusetzen.
Die Credit Suisse gewann am Donnerstag (16.3.) eine Atempause dank einer Liquiditätsspritze der Schweizerischen Nationalbank in Höhe von 50 Milliarden Franken. Zuvor hatte sie an die Institutionen der Eidgenossenschaft appelliert, öffentlich ihre Unterstützung zu zeigen, nachdem ihr Aktienkurs am Mittwoch eingebrochen war.
Sowohl die UBS als auch die Credit Suisse betrachten eine Fusion – die wohl eher eine Übernahme durch die UBS wäre – angesichts der erheblichen Hürden und Überschneidungen als letztes Mittel, so die Personen. Regierung und Banken spielen eine ganze Reihe von Szenarien durch, und es ist noch nicht klar, welche zusätzlichen Schritte über die Liquiditätssicherung hinaus ergriffen werden.
UBS und Credit Suisse wollten sich zu der Angelegenheit nicht äußern. Die Schweizer Regierung reagierte nicht sofort auf die Bitte um eine Stellungnahme. (mb/Bloomberg)