Eine verbindliche Obergrenze für einen der riskantesten Unternehmensbereiche der UBS würde demnach die Wahrscheinlichkeit senken, dass potenzielle Verluste in der Sparte den Gesamtkonzern gefährden, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Schon heute gilt für die UBS-Investmentbank eine interne Obergrenze von 25 Prozent der Konzernbilanz.

Die Überlegungen der Bank stehen offenbar im Zusammenhang mit der Forderung der Schweizer Regierung, das Eigenkapital der UBS um bis zu 25 Milliarden US-Dollar aufzustocken. Hintergrund sind Bedenken, die durch die Notübernahme der Credit Suisse vor zwei Jahren verstärkt wurden. Die Regierung sieht in der Größe der fusionierten Bank eine potenzielle Gefahr für das Schweizer Finanzsystem.

Kapitalforderung sorgt für Spannungen
Ein UBS-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu den Vorschlägen ab. Zuvor hatte bereits "Reuters" über die Pläne berichtet. Laut internen Berechnungen der Bank würde sich ihre Kernkapitalquote von derzeit rund 14 Prozent auf etwa 20 Prozent erhöhen, sollte das Parlament den Vorschlag annehmen, alle ausländischen Tochtergesellschaften vollständig mit Eigenkapital zu unterlegen.

Die UBS betrachtet diese Forderung laut "Bloomberg" als überzogen – insbesondere vor dem Hintergrund, dass sie bei der Übernahme der Credit Suisse im Staatsauftrag gehandelt habe. Die Bank selbst war nach der Finanzkrise 2008 durch den Schweizer Staat gerettet worden und hatte daraufhin freiwillig Beschränkungen für ihr Investmentbanking eingeführt, um das Risiko künftig zu begrenzen.

Keine Verhandlungen, aber Gespräche
Das Schweizer Finanzministerium bestätigte auf Anfrage, mit der UBS im Austausch zu stehen. "Es finden jedoch keine Verhandlungen statt", so ein Sprecher. Das Ministerium äußere sich nicht zu "mutmaßlichen oder angeblichen Angeboten".

Die UBS wiederum erklärte am Mittwoch (26.3.) in einer Stellungnahme, dass sie die Pläne der Regierung zur Stärkung der Finanzstabilität "im Allgemeinen" unterstütze.

UBS warnt vor Folgen für Finanzplatz Schweiz
Gleichzeitig kritisierte die Bank die Kapitalforderung deutlich. Unverhältnismäßige Maßnahmen wie die Kapitalanforderung seien "unnötig, führen zu erheblichen zusätzlichen Kosten für die Bank sowie für Schweizer Haushalte und Unternehmen und sind nicht mit dem Ziel eines weltweit wettbewerbsfähigen Finanzplatzes vereinbar", hieß es in der Mitteilung. (mb/Bloomberg)