Trumps Medienkonzern plant Bitcoin-Milliardenoffensive
Trump Media will über den Verkauf von Aktien und Anleihen rund 2,5 Milliarden Dollar einnehmen – und das Geld vollständig in Bitcoin investieren. Der Konzern folgt damit einem wachsenden Trend unter US-Unternehmen mit Krypto-Ambitionen.
Die Trump Media & Technology Group, Betreiberin der Social-Media-Plattform Truth Social, will kräftig in Bitcoin investieren. Dazu plant das Unternehmen die Ausgabe neuer Aktien im Wert von rund 1,5 Milliarden US-Dollar sowie Wandelanleihen in Höhe von einer Milliarde Dollar. Ziel: die Erlöse in die Kryptowährung umzuwandeln.
Am Dienstag (27.5.) reagierte der Markt zunächst positiv. Doch im Tagesverlauf fielen die Aktien des Unternehmens um bis zu 9,8 Prozent, nachdem die "Financial Times" über die Pläne berichtet hatte.
Mehr Trump-nahe Firmen setzen auf Krypto
Trump Media ist nicht das einzige Unternehmen aus dem Trump-Umfeld mit Krypto-Ambitionen. Auch PSQ Holdings, wo Donald Trump Jr. im Verwaltungsrat sitzt, kündigte an, eine Strategie für digitale Vermögenswerte zu prüfen.
Beide Unternehmen orientieren sich am Modell von Strategy-Mitgründer Michael Saylor, der dafür bekannt ist, Bitcoin-Käufe über Kapitalmarkttransaktionen zu finanzieren.
Laut einem offiziellen Filing vom Dienstag plant Trump Media, Bitcoin als festen Bestandteil in die Unternehmensbilanz aufzunehmen – zusätzlich zum bestehenden Barvermögen und liquiden Mitteln, die zum Ende des ersten Quartals bereits bei 759 Millionen Dollar lagen.
Ziel: Schutz vor Banken sowie Synergien für Truth Social
Trump-Media-CEO Devin Nunes begründet den Schritt mit dem Wunsch nach Unabhängigkeit von traditionellen Finanzinstituten: "Diese Investition wird dazu beitragen, unser Unternehmen gegen Schikanen und Diskriminierung durch Finanzinstitute zu schützen, unter denen viele Amerikaner und US-Firmen leiden."
Zugleich erhofft sich Nunes Synergien für Abonnementmodelle, Utility-Token und weitere digitale Angebote rund um Truth Social und Truth+.
Wandelanleihe mit Nullkupon und Umwandlungsprämie
Die geplanten Wandelanleihen sollen mit einem Nullkupon und einer Umwandlungsprämie von 35 Prozent angeboten werden. Das Angebot wird voraussichtlich am oder um den 29. Mai geschlossen.
Crypto.com und Anchorage Digital werden die Verwahrung der Bitcoin-Bestände übernehmen, während Yorkville Securities und Clear Street als Lead Placement Agents für die Angebote fungieren.
Beraten wurde Trump Media bei dem Deal von Cantor Fitzgerald & Co. – jenem Finanzhaus, das lange Zeit unter der Leitung von Howard Lutnick, Trumps Handelsminister, stand. Lutnick übertrug kürzlich seine Firmenanteile an Trusts zugunsten seiner Kinder. (mb/Bloomberg)