Templeton Growth: Nur "kleine, subtile Anpassungen"
Peter Sartori hat die Verantwortung für den legendären Templeton Growth Fund übertragen bekommen. Wie er das strauchelnde Flaggschiff von Franklin Templeton auf Kurs bringen will und welchen Prinzipien er dabei aber treu bleiben möchte, verrät der ehemalige Profi-Footballer im Interview.
Der neue Manager des milliardenschweren Templeton Growth Fund, Peter Sartori, nimmt lediglich "kleine, subtile Anpassungen" vor. "Der Investmentstil, die Zahl der enthaltenen Aktien, das Auswahlverfahren – all das bleibt gleich", betonte Sartori im Interview mit FONDS professionell, das in Ausgabe 1/2025 erschienen ist. Er hatte zum Jahreswechsel die Verantwortung für das Flaggschiff des kalifornischen Asset Managers Franklin Templeton von Peter Moeschter übernommen.
"Peter hatte seinen eigenen Stil als Portfoliomanager – und ich habe meinen", sagte Sartori. "Ein Unterschied ist, dass ich eine sehr strikte Disziplin entwickelt habe, Titel zu verkaufen." Sobald sich Anzeichen für eine fundamentale Verschlechterung bei einem Unternehmen verdichten, würde er die Aktie sofort verkaufen. "Zudem wird der Fonds einen größeren Fokus auf das Risikomanagement legen, was ich für durchaus sinnvoll halte."
Blick in die Vergangenheit
Das Portfolio, dessen US-Original bereits 1954 aufgelegt wurde, steckt seit einigen Jahren in schwerem Fahrwasser. "Der Fonds hat zweifellos ein herausforderndes Jahrzehnt hinter sich", räumt der gebürtige Australier ein. "Er war auf einen klassischen Value-Ansatz ausgerichtet, der sehr auf die Vergangenheit blickte und stark auf eine Rückkehr der Kurse zum Mittelwert setzte." Doch das Team habe dem Portfolio einen "dynamischeren" Ansatz verliehen, der mehr in die Zukunft gerichtet sei.
Was Sartori von Trumps Zollpolitik hält, welche Chancen er den Aktienmärkten von Ländern wie China oder Indien einräumt und welche Kriterien genau er mit seinem "dynamischen" Value-Ansatz anlegt, lesen Sie im vollständigen Interview, das in FONDS professionell 1/2025 ab Seite 90 erschienen ist. Angemeldete Nutzer finden den Artikel auch hier im E-Magazin.
"Die Strategie lässt sich immer noch von den Prinzipien des Value-Investments leiten", betonte der Manager, der zuvor bei Franklin Templeton in Singapur arbeitete. "Unsere Interpretation von Value ist jedoch weitaus offener." Wenn Qualitäts- oder Wachstumsaktien zu einem günstigen Preis zu erhalten seien, "dann kaufen wir sie", sagte Sartori. "Wir sprechen von einem dynamischen Value-Ansatz."
"Spannende Zeit"
Zudem sei die Ausgangslage für aktive Manager nun weitaus besser als im vergangenen Jahrzehnt. "Wir bewegen uns nunmehr in einem klassischen Stockpicker-Markt, der zu unserem Ansatz passt", meinte Sartori. Viele Jahre lang sei der Aktienmarkt von einer sehr kleinen Gruppe sehr großer Aktien angeführt worden – vor allem in den USA und bis zu einem gewissen Grad auch in Europa. Im Jahr 2025 verhalte sich der Markt bisher ganz anders. "Dies wird eine spannende Zeit", so Sartori, der vor seiner Finanzkarriere im australischen Profi-Football spielte. (ert)