Insbesondere kleinere Asset und Wealth Manager haben bereits in den vergangenen Jahren mit kletternden Kosten gerungen. Nachdem der Rückenwind der steigenden Kurse an den Finanzmärkten einem von starken Schwankungen geprägten Gegenwind gewichen ist, schlägt sich dies nun voll in den Ergebnissen der Anbieter nieder. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) sowie der Vermögensmanagementplattform FNZ.

Demnach verschlechterte sich das Aufwand-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio, CIR) bei kleineren Asset Managern mit einem verwalteten Vermögen von weniger als 300 Milliarden US-Dollar von 71,5 Prozent im Jahr 2018 auf 78 Prozent im Jahr 2022. Das heißt, die Anbieter gaben 78 Cent aus, um einen Dollar einzunehmen. Bei größeren Fondsgesellschaften trübte sich das Verhältnis zwar ebenfalls ein. Es kletterte aber nur von 69,9 Prozent im Jahr 2018 auf 73,8 Prozent im vergangenen Jahr.

Markant höhere Ausgaben
Auch bei kleineren Wealth Managern mit einem verwalteten Vermögen von weniger als 150 Milliarden Dollar fiel der Kostenanstieg markant aus. Hier kletterte die CIR von 77,7 Prozent im Jahr 2018 auf zuletzt 82,4 Prozent. Bei größeren Vermögensverwaltern blieb das Verhältnis mit 71,6 Prozent per 2022 gegenüber 71,1 Prozent im Jahr 2018 noch relativ stabil.

Ausgaben für Technologie seien einer der Hauptgründe für den Anstieg des Aufwand-Ertrags-Verhältnisses, merken die Studienautoren von BCG und FNZ an. Nun sehen sich die Anbieter obendrein mit einem Einnahmenrückgang konfrontiert. Denn zum ersten Mal seit der Finanzkrise 2008/2009 ging 2022 weltweit das verwaltete Vermögen zurück, und zwar um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das schmälert die Gebühreneinnahmen, während die Ausgaben eher konstant blieben.

Empfindliche Folgen
Das hat empfindliche Folgen: Durch die sinkenden Margen der Wealth und Asset Manager aufgrund des steigenden Anteils passiver Anlagen, der zunehmenden Konkurrenz durch digitale Anbieter und der Konsolidierung großer etablierter Unternehmen mit erheblichen Größenvorteilen, sei die Gesamtkapitalrendite (Return on Assets) von 2018 bis 2021 um drei Prozent pro Jahr zurückgegangen, heißt es in der Analyse. Als Ausweg verweisen die Studienautoren auf eine Auslagerung von IT-, Middle-Office- und Operations-Funktionen an externe Dienstleister. (ert)