Stellenabbau bei der Deutschen Bank: Eine Sparte bleibt verschont
Das größte deutsche Geldhaus hat bereits Tausende Stellen gestrichen. Nun bereitet das Institut weitere Kürzungen vor, um die Kosten unter Kontrolle zu bringen. Der Schwerpunkt dürfte dabei auf Bereichen außerhalb der Handelssparte liegen.
Um die Kostenziele in einem inflationären Umfeld zu erreichen, müssten die Sparbemühungen nochmals verstärkt werden, sagte Vorstandschef Christian Sewing am Donnerstag (2.2.) auf der Pressekonferenz zu den Ergebnissen der Bank. Dies umfasse auch den Abbau von Arbeitsplätzen. Als einen Bereich, in dem es zu Kürzungen kommen werde, nannte er das Privatkundengeschäft in Deutschland.
Die Investmentbank, die in den letzten Jahren ein wichtiger Ertragsbringer war, wird informierten Personen zufolge nicht stark betroffen sein, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". In der Handelssparte dürfte sogar eher Personal aufgestockt werden, und etwaige Entlassungen im Emissions- und Beratungsgeschäft würden sich in Grenzen halten, hieß es. Dort habe die Deutsche Bank während des Booms im Jahr 2021 weniger Mitarbeiter eingestellt als ihre Konkurrenten.
Kosten auf Vorjahresniveau halten
Die Deutsche Bank hatte am Donnerstag erklärt, dass sie trotz der hohen Inflation und des erwarteten Ertragswachstums die Kosten auf dem Niveau des Vorjahres halten will. Die zinsunabhängigen Aufwendungen sanken 2022 um fünf Prozent, obwohl die Zahl der Mitarbeiter stieg.
Ein 2019 gestartetes Restrukturierungsprogramm zielte ursprünglich auf die Streichung von 18.000 Stellen ab, führte am Ende aber nur zum Wegfall von 8.000 Positionen. Die Deutsche Bank hat dazu erklärt, dass sie das Abbauziel bewusst nicht mehr in voller Höhe verfolgt habe, um mit dem weit über den Erwartungen liegenden Ertragswachstum Schritt zu halten. (Bloomberg/ert)