Christof Stapf, Masseverwalter der Signa Holding, hat die Anteile am New Yorker Chrysler Building verkauft. Der Deal spült nur fünf Millionen Euro in die Insolvenzmasse. Dabei wurden Forderungen und Verpfändungen berücksichtigt. Außerdem ziehen die Käufer eine Konkursforderung in Höhe von rund 50 Millionen Euro zurück, wie es in einer Aussendung des Masseverwalters heißt.

Übernommen wurden die Signa-Anteile von Aby Rosen und Michael Fuchs (beide RFR Holding LLC). Mit ihnen hatte Signa-Gründer René Benko im Jahr 2019 das Gebäude erworben. Damals sollen rund 150 Millionen Euro geflossen sein. Der Art-déco-Wolkenkratzer, dessen Name auf den Autobauer Chrysler als Auftraggeber und erster Hauptmieter zurückgeht, ist sanierungsbedürftig. Eine Dekade vor Benko soll ein Investmentfonds aus Abu Dhabi rund 800 Millionen Euro dafür bezahlt haben. 

Gutachten: Signa schon länger materiell insolvent
Benko sitzt seit mehreren Wochen in Untersuchungshaft. Fortschritte gibt es aus Sicht der Gläubiger durch ein Gutachten. Ein vom Masseverwalter bei Deloitte Financial beauftragtes Gutachten sei zum Schluss gelangt, dass die Signa Holding GmbH bereits spätestens ab Ende November 2022 zahlungsunfähig war, also ein Jahr vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 29. November 2023. Auf Basis der Erkenntnisse hat Stapf vor Gericht Anfechtungsansprüche in Höhe von über 300 Millionen Euro eingefordert. Außergerichtlich konnten bisher rund drei Millionen Euro über Vergleiche eingezogen werden. Es werde geprüft, ob die Insolvenz nicht noch früher eingetreten ist, teilt der Masseverwalter mit.

Bis Ende Februar waren beim Insolvenzgericht 442 Forderungen in Höhe von in Summe 7,7 Milliarden Euro angemeldet. Anerkannt werden von Stapf bisher nur rund 2,2 Milliarden Euro. 5,5 Milliarden werden bestritten. Einst hatte das Forderungenvolumen bei 9,5 Milliarden Euro gelegen. Einzelne Gläubiger haben in der Zwischenzeit einen Rückzug gemacht. Laut Stapf soll der Verkauf wesentlicher Beteiligungen und die Abwicklung der übrigen Unternehmensbereiche noch mindestens zwei Jahre dauern. (eml)