Shortseller schießen sich auf Abrdn ein
Die Fondsgesellschaft Abrdn ringt seit Jahren mit Mittelabzügen durch die Anleger. Die Aktie büßte an Wert ein und fiel aus dem Leitindex FTSE 100 heraus. Zwar setzte zuletzt eine Erholung ein und der Titel stieg wieder auf. Doch einige Hedgefonds gehen Leerverkäufe für die Papiere ein.
Die Fondsgesellschaft Abrdn ist die Aktie mit dem höchsten Anteil an Leerverkäufen in Großbritannien. Dies berichtet der Branchendienst "Financial News" und beruft sich auf Zahlen des Internetprotals Short Tracker, das wiederum Daten der britischen Finanzaufsicht FCA auswertet. Demnach sind mehr als sechs Prozent der Aktien des Asset Managers mit Hauptsitz im schottischen Edinburgh geshortet. Vor allem Hedgefonds wie Point72 oder Citadel zählen zu den Leerverkäufern. Aber auch Blackrock oder GLG Partners shorten die Aktien.
Abrdn war aus dem Zusammenschluss des Versicherungsriesen Standard Life mit Aberdeen Asset Management entstanden. Das Lebensversicherungsgeschäft verkaufte das fusionierte Unternehmen, das sich dann in Abrdn umbenannte. Das Haus ringt seit Jahren mit anhaltenden Mittelabzügen durch die Kunden. Die Aktie war im August 2022 nach empfindlichen Kursverlusten aus dem britischen Leitindex FTSE 100 gefallen.
Leerverkauf trotz Rally
Die Aktie erholte sich jedoch und verzeichnete über die vergangenen sechs Monate ein Plus von mehr als 20 Prozent. Damit erreichte Abrdn wieder genug Marktkapitalisierung und zog im Dezember 2022 erneut in den FTSE 100 ein. Seit Jahresbeginn notiert die Aktie mehr als zwölf Prozent im Plus. Auf Sicht von fünf Jahren steht aber ein Minus von fast 45 Prozent. Die Shortseller trauen dem Titel offenbar kein weiteres Erholungspotenzial mehr zu. (ert)