Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) hat im ersten Halbjahr 2025 ein Konzerngesamtergebnis von 284,7 Millionen Euro erwirtschaftet – ein Plus von 112,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die Bank unterstreicht damit ihre Widerstandskraft in einem von geopolitischen Unsicherheiten und steuerlichen Belastungen geprägten Umfeld.

Wohnbaukredite wieder im Aufschwung
Besonders dynamisch entwickelte sich das Immobilienkreditgeschäft. Bei privaten Wohnbaufinanzierungen stieg das Volumen bis Ende Juni um 4,8 Prozent, im gewerblichen Bereich sogar um 5,7 Prozent. Auch Bauträger profitierten von einer wachsenden Nachfrage, nachdem sich das Marktumfeld gegenüber dem schwachen Vorjahr wieder aufhellte. "Das Interesse an Immobilienkäufen zieht an", betonte Generaldirektor Michael Höllerer.

Einlagen stabil, Kreditqualität hoch
Während die Kundeneinlagen mit 10,8 Milliarden Euro stabil blieben, sanken die gesamten Kundenfinanzierungen leicht auf 16,1 Milliarden Euro. Die Qualität der vergebenen Kredite zeigte sich unverändert robust: Die NPL-Quote lag weiterhin bei moderaten 2,2 Prozent.

Belastungen durch Bankensteuer und Risikokosten
Im Bankbetrieb erzielte die RLB NÖ-Wien vor Steuern 29,2 Millionen Euro – weniger als im Vorjahr. Hauptgründe waren höhere Risikokosten und die zusätzliche Belastung durch die Bankensteuer in Höhe von 9,4 Millionen Euro. Die Cost-Income-Ratio im Bankbetrieb stieg entsprechend leicht auf 54,6 Prozent.

Kapitalbasis deutlich gestärkt
Trotz dieser Effekte konnte die RLB NÖ-Wien ihre Kapitalausstattung weiter verbessern. Die harte Kernkapitalquote (CET1 Ratio) erreichte 23,5 Prozent, die Total Capital Ratio lag bei 25,7 Prozent – weit über den regulatorischen Mindestanforderungen. Damit verfügt das Institut über eine solide Grundlage, um Unternehmen und Privatkunden weiterhin bei Investitionen und Finanzierungen zu unterstützen. (gp)