Research-Kahlschlag bei HSBC: Auch Top-Analyst muss gehen
Die HSBC entlässt über zwei Dutzend Analysten im Zuge ihrer Investmentbanking-Reform – darunter auch Bond-Stratege Steven Major. Die Umstrukturierung soll einen weiteren Effizienzschub bringen.
Die britische Großbank HSBC hat in den vergangenen Tagen über zwei Dutzend Analysten entlassen, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf informierte Kreise. Damit treibt die größte europäische Bank die Neustrukturierung ihres Investmentbanking-Geschäfts weiter voran.
Zu den entlassenen Mitarbeitern gehört demnach auch Steven Major, bisher globaler Leiter für Fixed-Income-Research mit Sitz in Dubai. Der Abbau betreffe überwiegend Positionen in Europa, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, die anonym bleiben wollen.
Makrostrategie wird neu aufgestellt
Im Zuge der Restrukturierung konsolidiert die HSBC ihre Makrostrategie über sämtliche Anlageklassen – darunter Devisen und Anleihen. Die Leitung dieses Bereichs übernimmt vorerst Murat Ulgen, zusätzlich zu seiner Rolle als globaler Leiter des Emerging-Markets-Researchs.
Ebenfalls neue Aufgaben erhalten Eliot Camplisson und Raj Sinha, die künftig als Co-Leiter das globale Aktienresearch verantworten. Janet Henry bleibt weiterhin an der Spitze des globalen Wirtschaftsteams, wie aus den Informationen hervorgeht.
Neuer HSBC-Chef treibt Konzernumbau voran
Mit der Maßnahme setzt CEO Georges Elhedery, der im September die Führung übernommen hat, seine Effizienzstrategie fort. Bereits zuvor hatte er die Bereiche Commercial und Investmentbanking zusammengeführt sowie die Geschäftseinheiten in Großbritannien und Hongkong ausgegliedert.
Zudem wurden große Teile des Fusions- und Übernahmegeschäfts sowie das Aktienemissionsgeschäft in den USA, Großbritannien und Kontinentaleuropa eingestellt.
"Unser globales Research-, Aktienverkaufs- und Handelsgeschäft ist das Kernstück des Corporate & Institutional Banking", erklärte ein Sprecher der HSBC. Steven Major reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. (mb/Bloomberg)