Raisin stampft Marke "Weltsparen" ein
Das Einlagen-Fintech Raisin will international weiterwachsen. Dafür gibt es sogar seinen bekannten Markennamen "Weltsparen" auf, wie Vorstandschef Tamaz Georgadze dem "Handelsblatt" sagte.
Das auf Spareinlagen spezialisierte Fintech Raisin gibt seine Marke "Weltsparen" auf, mit der es in Deutschland groß geworden ist. Das berichtet das "Handelsblatt". Das in Berlin ansässige Unternehmen begründet den Schritt damit, die internationale Expansion vorantreiben zu wollen. Dabei sei es auf Dauer vorteilhafter, in den Ländermärkten mit der einheitlichen Marke "Raisin" aufzutreten. Der Fokus bei der Expansion liege derzeit auf der EU. Mittelfristig kann man sich bei Raisin aber vorstellen, das Angebot auch in anderen Weltregionen auszurollen.
"Wir sind mittlerweile in zehn Staaten aktiv und wollen in absehbarer Zeit in weitere Märkte eintreten", erklärte Raisin-Mitgründer und -Vorstandschef Tamaz Georgadze im Gespräch mit dem "Handelsblatt". "Bereits seit 2024 kommt mehr als die Hälfte der neuen Einlagen aus dem Ausland", so Georgadze weiter. Dort sei der Wettbewerb um Spareinlagen in der Regel nicht so hart wie in Deutschland. "Deshalb gibt es für uns dort großes Potenzial."
Höhere Zinsen bei ausländischen Banken
Das 2012 gegründete Fintech startete 2014 die Plattform "Weltsparen.de". Über diese können Verbraucher Geld in Tages- und Festgeldangebote von Banken anlegen – gerade bei ausländischen Instituten, die oft höhere Zinsen als deutsche zahlen. Dafür erhält Raisin eine Provision. 2016 führte Raisin sein Angebot auch in Österreich, Frankreich und Spanien ein, 2018 dann in Großbritannien und den Niederlanden. Seit 2020 ist die Firma zudem in den USA aktiv, schreibt das "Handelsblatt".
Die Einlagen, die über die Plattform angelegt wurden, seien von über 55 Milliarden Euro Ende 2023 mittlerweile auf mehr als 75 Milliarden Euro gestiegen. Neben Sparanlagen bietet das Fintech seit einiger Zeit auch Investitionen zum Beispiel in ETF-Fondssparpläne an. Dieser Bereich sei mit einem Anlagevolumen von rund zwei Milliarden Euro noch relativ klein. "Wir wollen das Angebot an Investmentprodukten aber ausbauen", kündigte Georgadze gegenüber der Wirtschaftszeitung an. "Die Basis dafür haben wir in den vergangenen Monaten durch Anpassungen unserer Infrastruktur geschaffen." (jb)