One Group: Weitere Auszahlungen verzögern sich
Die Schieflage der One Group verschärft sich. Die anstehenden Zinszahlungen für zehn weitere Schuldverschreibungen können – entgegen jüngster Ankündigungen – nun doch noch nicht bedient werden.
Die One Group hat ihre Vertriebspartner per Rundschreiben über eine weitere Verzögerung von Auszahlungen informiert. Es geht um zehn Schuldverschreibungen der Proreal-Private-Serie, die seit 2018 aufgelegt wurde. Die Schreiben liegen FONDS professionell ONLINE vor.
Das Hamburger Emissionshaus, das zum Wiener Soravia-Konzern gehört, hatte erstmals Ende 2023 einen Auszahlungsstopp für vier Vermögensanlagen angekündigt. Im März wurde dann bekannt, dass erste One-Group-Anleger von der Insolvenz einer Schuldnerin betroffen sind.
Keine Produkte für Kleinanleger
In den nun bekanntgewordenen Fällen geht es um die Schuldverschreibungen Proreal Private 2 bis 11. Das Vehikel Proreal Private 1 war laut Leistungsbilanz der One Group prognosegemäß 2022 aufgelöst und die Anleger ausbezahlt worden. Die Private-Serie wendete sich an Anleger mit Investitionssummen von mindestens 200.000 Euro oder höchstens 20 Investoren.
Die Produkte Proreal Private 2 bis 4 wurden in den Jahren 2020 bis 2022 aufgelegt, die Nummern 5 bis 11 zwischen Mai und Oktober 2023. Einem Soravia-Projektbericht lässt sich entnehmen, dass die Schuldverschreibungen 2 bis 9 Stand September 2023 rund 71 Millionen Euro als Darlehen an die Scharniergesellschaft SC Finance Three GmbH ausgereicht hatten.
Auch die Auszahlung fürs dritte Quartal wird sich verzögern
Mitte Juli hatte die One Group die Anleger der Private-Serie zuletzt darüber informiert, dass sich die Auszahlung für das zweite Quartal 2024 verzögern würde. Es wurde damals in Aussicht gestellt, die Auszahlungen bis Ende August nachzuholen. Aus dem aktuellen Rundschreiben geht nun hervor, dass sich nicht nur die Auszahlungen fürs zweite, sondern auch fürs dritte Quartal verzögern werden. Ein neuer Termin wurde nun nicht in Aussicht gestellt. (tw)