Der japanische Finanzkonzern Nomura übernimmt die auf gelistete Börsenwerte spezialisierten US-amerikanischen und europäischen Asset-Management-Einheiten der australischen Macquarie-Gruppe. Darunter auch die 2023 gestartete ETF-Plattform von Macquarie. Das teilten beide Gesellschaften in der Nacht zu Dienstag (22.4.) deutscher Zeit mit. Der Kaufpreis beträgt 1,8 Milliarden US-Dollar, der vollständig aus Barmitteln finanziert werde. 

Die Asset-Management-Einheit von Nomura verwaltet aktuell 590 Milliarden Dollar. Mit den 180 Milliarden Dollar, die die drei Macquarie-Tochterunternehmen Macquarie Management Holdings, Macquarie Investment Management Holdings (Luxembourg) und Macquarie Investment Management Holdings (Austria) für private und institutionelle Kunden verwalten, wachsen die Assets von Nomura auf 770 Milliarden Dollar an verwaltetem Vermögen. Davon entfallen mehr als 35 Prozent auf Kunden außerhalb Japans.

Wachstumsbranche Asset Management
Nomura begründet den Schritt damit, dass man die globale Vermögensverwaltung als eine der wichtigsten Wachstumsfelder identifiziert habe. Daher sei der Kauf der drei Macquarie-Unternehmen folgerichtig: Sie verfügten über etablierte Vertriebsnetze im Privatkunden- und institutionellen Bereich in Europa und den USA. "Das Unternehmen ist auf neun der zehn größten US-amerikanischen Vertriebsplattformen vertreten und verfügt über starke institutionelle Beziehungen, unter anderem im US-Versicherungssektor, einem wachsenden Sektor für Vermögensverwalter weltweit", schreibt Nomura.

Beide Seiten haben ferner vereinbart, in Zukunft zu kooperieren. So werde Nomura unter anderem als US-Vertriebspartner für Macquarie Asset Management fungieren und US-Kunden Zugang zu deren alternativen Anlagemöglichkeiten bieten. Darüber hinaus werde Nomura Startkapital für eine Reihe von alternativen Fonds von Macquarie Asset Management bereitstellen, die speziell auf US-Vermögenskunden zugeschnitten sind. (jb)