Mercedes-Benz Bank will Kreditgeschäft an Bawag verkaufen
Die österreichische Mercedes-Benz Bank konzentriert sich auf das Leasing und gibt das Kreditgeschäft ab.
Die Bawag will das gesamte Kfz-Kreditportfolio der Mercedes-Benz Bank GmbH in Österreich im Rahmen einer Abspaltung übernehmen. Das geht aus einer Information der Bundeswettbewerbsbehörde hervor.
Die Mercedes-Benz Bank, die ausschließlich Käufern der gleichnamigen Automarke Geld leiht, um so den Absatz zu fördern, hat 4.506 Kreditverträge mit 4.035 Kunden (per Jahresende 2023). 2023 verzeichnete das Institut ein Neugeschäftsvolumen von rund 34,8 Millionen Euro, was einem Rückgang von rund 19 Prozent zum Jahr davor entspricht.
Konzentration auf Leasing-Trend
Unter anderem machen ihr die steigenden Zinsen zu schaffen. Der zunehmende Kundenwunsch nach Fixzinskrediten lässt sich für die Bank, die abseits der Auto-Finanzierung keine weiteren Geschäftsfelder betreibt, schwer erfüllen. Nun will das Institut seine eigene Absatzfinanzierung rein auf den Trend zu Leasing- und Mietprodukten konzentrieren.
Das Institut mit Sitz in Eugendorf (Salzburg) kommt auf eine Bilanzsumme von knapp 111 Millionen Euro (per Ende des Vorjahres) und einen Jahresgewinn von rund einer Million Euro. Die Mitarbeiter sollen laut Angaben aus dem Jahresabschluss in das Schwesterunternehmen Mercedes-Benz Financial Services Austria wechseln, wo sie über Dienstleistungsvertrag weitgehend ohnehin schon tätig sind. Es dürfte damit eine weitere Banklizenz in Österreich wegfallen.
Laut Unternehmensangaben wurde die Bank 1992 als Wiesenthal Bank GmbH gegründet und 1999 in Welcome Bank GmbH umbenannt. Seit September 2015 gehört das Institut der deutschen Mercedes-Benz Group AG. (eml)