Generali und Natixis Investment Managers haben Gespräche über ein mögliches Zusammengehen begonnen. Die Verhandlungen könnten zur Gründung eines Joint-Ventures im Asset Management führen, das zu gleichen Teilen von der Generali und dem französischen Vermögensverwalter gehalten wird. Das berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf informierte Kreise. Sowohl Natixis und seine Mutter, die französische Bankengruppe BPCE, als auch Generali äußerten sich dazu nicht auf Anfrage der "FT". 

© Alexander Jost / Natixis IM

Dem Bericht zufolge ist unklar, ob die Gespräche, die in einem frühen Stadium sind, zu einem Ergebnis führen. Einen Verkauf ihrer Vermögensverwaltungen schließen sowohl der italienische Versicherungsriese als auch die Groupe BPCE aus. Allerdings hat die Groupe BPCE im Juni signalisiert, dass sie offen für eine Partnerschaft in der Vermögensverwaltung sei, um dort laut "FT" eine "kritische Größe" zu erreichen und die Marktanteile in Frankreich und den USA zu erhöhen. Die Generali wiederum hat im August angekündigt, eine globale Asset-Management-Plattform schaffen zu wollen. Zuletzt gab es Meldungen, dass der Konzern Interesse am in New York ansässigen Kreditinvestitionsunternehmens MGG Investment Group habe.

Neuer Fondsriese
Sollte eine Einigung in welcher Form auch immer zustande kommen, würde ein neuer europäischer Fondsriese mit rund zwei Billionen Euro an verwaltetem Vermögen entstehen. Natixis Investment Managers, das als Dachgesellschaft Mehrheitsanteile an mehreren Investmentboutiquen hält, verwaltet rund 1,3 Billionen Euro. Dazu kommen 663 Milliarden Euro, die Generali für den eigenen Versicherungsbereich und Dritte verwaltet.  

In der Asset-Management-Branche ist eine Konsolidierung im Gange, angetrieben vom Trend in Richtung passiver Produkte und niedrigerer Preise. BNP Paribas hatte unlängst den Kauf der Asset-Management-Sparte von Axa angekündigt. Der Branchenriese Amundi war auch auf Einkaufstour gegangen. Die Allianz prüft laut Medienmeldungen Optionen für ihre Fondstochter Allianz Global Investors (AGI). Zu den Überlegungen, die sich noch im Anfangsstadium befinden, zählen demnach Fusionen und Partnerschaften. Allianz plane derzeit aber weder einen vollständigen noch einen Mehrheitsverkauf. (jb)