Jamie Dimon: Homeoffice taugt nicht für junge Banker und Bosse
Die Arbeit von zu Hause ist laut JPMorgan-Chef Jamie Dimon nicht für jüngere Mitarbeiter oder Führungskräfte geeignet.
Jamie Dimon macht keinen Hehl daraus, dass er nicht unbedingt zu den glühendsten Homeoffice-Verfechtern zählt. "Es funktioniert nicht für junge Leute, nicht für die Spontaneität, nicht für das Management", sagte der Vorstandschef der US-Großbank JPMorgan Chase am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos in einem CNBC-Interview. Andererseits gebe es durchaus Bereiche wie die Analyse und Software-Programmierung, die aus der Ferne erledigt werden können. "Es gibt Jobs, bei denen das sinnvoll ist", so Dimon.
Zudem könne das Homeoffice Frauen helfen, da diese eher Betreuungsaufgaben übernehmen müssen, merkte der JPMorgan-Chef an. Umfragen zufolge möchte die Hälfte der berufstätigen Mütter die meiste oder die ganze Zeit aus der Ferne arbeiten.
Die Citigroup-Chefin ist aufgeschlossener
Zusammen mit Morgan-Stanley-Boss James Gorman und dem Chef von Goldman Sachs, David Solomon, gehört Dimon zu den schärfsten Kritiker der Telearbeit. Trotz ihrer Kritik haben die Chefs der Großbanken in letzter Zeit eingeräumt, dass ihre Mitarbeiter in der Regel nur drei bis vier Tage pro Woche im Büro sind.
Im Gegensatz zu ihnen geht Citigroup-Chefin Jane Fraser davon aus, dass das Homeoffice das Engagement fördern und sogar die Produktivität stärken kann. Bei wem sie allerdings nachlasse, der müsse damit rechnen, mehr Zeit im Büro zu verbringen.
Mehrere deutsche Banken prüfen derweil, ob sie Homeoffice auch im Ausland erlauben sollen. BayernLB und DZ Bank haben dazu schon Regelungen getroffen und sind damit Vorreiter im Sparkassen- und Genossenschaftssektor. (mb/Bloomberg)