Insolvenzwelle erwischt nächste Immobilienfirma
Obwohl die Immobilienbranche 2025 mit einem Aufschwung rechnet, häufen sich Konkursmeldungen. Nun hat es die 6B47 AG in Wien erwischt.
Die Marktbereinigung in der österreichischen Immobilienwirtschaft ist in voller Fahrt und fordert ein weiteres Opfer. Der Projektentwickler 6B47 hat am Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Konkursverfahrens beantragt, nachdem Gespräche mit Aktionären und Banken zur Sicherung des Unternehmens gescheitert waren. Die Schulden bei circa 130 Gläubigern belaufen sich aktuellen Angaben zufolge auf rund 44 Millionen Euro.
In einer Pressemitteilung erklärte das Unternehmen: "Insbesondere unerwartete Verzögerungen bei der Umsetzung von Projekten und im Jahr 2024 unerwartet stark rückläufige Immobilienpreise führten neuerlich zu einer wirtschaftlichen 'Schieflage' der 6B47 Real Estate Investors AG."
Verfrühte Positivmeldung
Das Wiener Unternehmen befindet sich seit Längerem in der Krise. Ende 2023 schloss es nach eigenen Angaben einen "umfangreichen Restrukturierungsprozess positiv ab". Damit sei 6B47 für die Immobilienkrise gut gerüstet, hieß es in einer Pressemitteilung. Bei der Restrukturierung hätten die Aktionäre, Investoren und die finanzierenden Banken aktiv mitgeholfen.
Die Positivmeldung war jedoch verfrüht. Denn im vergangenen Sommer musste 6B47 das große Projekt "Althan Quartier" um den Franz-Josefs-Bahnhof in Wien verkaufen. Nach dem Deal mit dem neuen Eigentümerkonsortium hieß es: "Dieser Schritt ist auch ein wesentlicher Meilenstein in der Restrukturierung der 6B47 AG selbst, um das Unternehmen zukunftsfähig neu auszurichten." Kurz zuvor hatte das Unternehmen bereits seine Anteile an der Quartiersentwicklung "O.A.X Vienna" abgegeben. (ae)