Infina: Kreditvolumen bleibt stabil bei 1,6 Milliarden Euro
Die Kreditexperten von Infina vermelden eine deutliche Steigerung des vermittelten Kreditvolumens. Das jährliche Volumen der vermittelten Kredite lag trotz der schwierigen Marktlage auf 1,6 Milliarden Euro.
"Die Stärke unseres Geschäftsmodells zeigt sich jetzt ganz deutlich. Mit erneut über 1,6 Milliarden Euro an erfolgreich vermitteltem Kreditvolumen konnten wir im vergangenen Jahr den Rückgang im Markt erfolgreich kompensieren", so Christoph Kirchmair, CEO und Founder von Infina. Seit dem erheblichen Einbruch der Neukreditvergabe für Wohnzwecke konnte Infina laut eigenen Angaben den relativen Marktanteil in Österreich ab August 2022 auf insgesamt neun Prozent steigern.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 setzte eine zunehmende Verunsicherung bei privaten Immobilieninteressenten und Investoren ein. Fast zeitgleich kam es zu einer Verschärfung der Kreditvergabestandards der Banken, ausgelöst durch die von der FMA erlassene Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung zum 1. August 2022. Die Folge war ein massiver Einbruch der Immobilientransaktionen, dieser wiederum bremste die Kreditvergabe um mehr als die Hälfte. Verantwortlich dafür waren neben den geopolitischen Verwerfungen das anhaltend hohe Preisniveau bei Wohnimmobilien, erheblich gestiegene Kreditkosten nach insgesamt vier Leitzinserhöhungen der EZB in 2022 (+38 % auf die monatliche Kreditrate im Vergleich zum VJ, gem. Infina Kredit Index), die hohe Inflation (+8,6 %; VJ +2,8 %) sowie erhebliche Baukostensteigerungen (+10,1 %; VJ +10,4 %, Indexierung auf 1990).
Zurückhaltung bei Investoren
Die bereits in drei Bundesländern (Tirol, Salzburg und Steiermark) beschlossene Leerstandsabgabe (gültig ab 2023), in Verbindung mit der Diskussion einer möglichen Deckelung der Mietpreise, verstärkte die Zurückhaltung bei Investoren. Ein Kaufanreiz aufgrund fallender Immobilienpreise ist bislang ausgeblieben. Im Gesamtjahr 2022 stiegen gemäß Wohnimmobilienpreisindex die Preise sogar nochmals um +10,4 % (VJ +11,8 %), dabei in Wien um 9,7 Prozent (VJ +10,8 %) und Österreich ohne Wien um +10,8 % (VJ +12,8 %). Allerdings wurde der Preisanstieg im vierten Quartal 2022 mit nur noch +5,2 % (Wien +4,8 %, Österreich ohne Wien +5,6 %) deutlich abgebremst.
"Innerhalb von nur zwölf Monaten hat sich der Immobilienmarkt vom Verkäufer- in einen Käufermarkt verwandelt. Auch wenn die Preise derzeit noch stagnieren beziehungsweise erst langsam beginnen den Rückwärtsgang einzulegen, kann der Immobilienkäufer erstmals seit Jahren auf ein steigendes Angebot zurückgreifen", führt der Infina-Chef aus.
Neuer Marktzyklus
Erste Entwicklungen am Markt zeigen Kauftransaktionen, die nicht zu Stande kommen, obwohl eine eindeutige Kaufintention besteht und sogar ein unterzeichnetes Kaufanbot vorliegt. Dies ist laut Infina ein neuer Marktzyklus, in welchem sich Finanzierungsexperten neu positionieren müssen. "Solange sich die Zinsen weiterhin auf dem aktuellen Niveau befinden, sind ein umfassender Marktüberblick und ein flächendeckendes Bankennetzwerk unabdingbar. Beides erfordert technologische Unterstützung, die wir durch unsere Kreditplattform Profin und den dort verfügbaren Selektionskriterien erhalten. Ohne Technologie wären wir nicht in der Lage, diesen Marktzyklus erfolgreich zu bewältigen", sagt Kirchmair, der das Unternehmen seit über 20 Jahren führt. (gp)