Imfarr: Gläubiger wollen Sanierung
Die insolvente Wiener Immobiliengesellschaft Imfarr, die auch in Deutschland große Projekte betrieb, soll saniert werden. Forderungen in Höhe von fast 768 Millionen Euro liegen auf dem Tisch.
Die Gläubiger des insolventen Wiener Immobilienunternehmens Imfarr Beteiligungs GmbH haben mehrheitlich den Sanierungsplan angenommen. Das berichten Gläubigerschutzverbände. Momentan haben knapp 120 Gläubiger Forderungen in Höhe von fast 768 Millionen Euro angemeldet, davon sind knapp 573 Millionen anerkannt. Versprochen wird eine Quote von 20 Prozent, bei einer Barquote von fünf Prozent.
Für die Gläubiger scheint die Fortführung die bessere Option. Im Fall einer konkursmäßigen Abwicklung hätten sie nicht mit einer wirtschaftlich relevanten Quote rechnen können, heißt es beim Alpenländischen Kreditorenverband (AKV). Die Sanierung soll einerseits aus den Zuflüssen aus den Projektbeteiligungen bezahlt werden, andererseits gibt es "Rückstehungserklärungen einer wesentlichen Anzahl betroffener Gläubiger, welche auf eine Befriedigung im Rahmen des Sanierungsplans verzichten", teilt der AKV mit.
Handelsgericht muss zustimmen
Das Handelsgericht Wien muss noch zustimmen. Den betroffenen Geldgebern bleibt nur die Hoffnung, dass die Erfüllungsversprechen eingehalten werden.
Über die Imfarr wurde im Juli ein Insolvenzverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das Unternehmen rund um die Familie Farrokhnia ist an zahlreichen prestigeträchtigen Immobilienprojekten in Österreich und Deutschland beteiligt. Im Portfolio von Imfarr befinden sich etwa die Highlight Towers oder der Elementum-Bürokomplex in München sowie der Silberturm in Frankfurt am Main. In Wien hat das Unternehmen Häuser an Top-Adressen wie der Mariahilfer Straße oder im noblen ersten Bezirk. Ein Nebenaspekt der Imfarr-Causa ist die Verbindung der Farrokhnia-Familie zur soeben von der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) geschlossenen Wiener Privatbank Euram (die Redaktion berichtete). (eml)