Homeoffice: Deutsche Finanzbranche weltweit im Spitzenfeld
Deutsche Finanzunternehmen setzen im internationalen Vergleich stark auf Homeoffice. Laut Ifo-Institut arbeiten Bank- und Versicherungsangestellte im Nachbarland fast zwei Tage pro Woche von zu Hause – deutlich mehr als in Asien.
Laut einer aktuellen Ifo-Erhebung im Auftrag von "Bloomberg" sind Beschäftigte deutscher Banken, Versicherer und Finanzdienstleister im internationalen Vergleich besonders häufig im Homeoffice. Im Schnitt arbeiten sie knapp zwei Tage pro Woche von zu Hause aus – deutlich mehr als etwa ihre Kolleginnen und Kollegen in Japan oder Südkorea, wo es oft weniger als ein Tag ist.
Irland führt, Asien hinkt hinterher
Noch weiter gehen die Regelungen in Irland: Dort verbringen Angestellte der Finanzbranche im Durchschnitt fast drei Tage pro Woche im Homeoffice. Anders das Bild in vielen asiatischen Ländern, wo Präsenzarbeit weiterhin klar dominiert.
Auch nach der Pandemie halten viele deutsche Institute an großzügigen Homeoffice-Modellen fest. So betont Helaba-Chef Thomas Groß, dass die 50:50-Aufteilung zwischen Homeoffice und Präsenz auch künftig Bestand haben soll. Bei der Dekabank liegt die Zielvorgabe bei 40 Prozent Remote-Anteil, wie Vorstandschef Georg Stocker erklärte.
Flexibilität als Wettbewerbsvorteil
Der Hintergrund: Angesichts von Fachkräftemangel und demografischem Wandel setzen viele Finanzunternehmen gezielt auf hybride Arbeitsmodelle, um als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
Die zugrundeliegende Studie basiert auf Befragungen unter akademisch ausgebildeten Berufstätigen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren. In fünf Kernmärkten – darunter Deutschland, Frankreich und die USA – lag die Teilnehmerzahl bei jeweils über 2.500 Personen, in den übrigen 35 Ländern bei etwa 1.000. (mb/Bloomberg)